Das Gladbacher Angebot auf Verlängerung des auslaufenden Vertrages hat Håvard Nordtveit seit geraumer Zeit auf dem Tisch liegen. Doch noch zögert er mit einer Entscheidung in die eine oder andere Richtung. Dass er es gerne nochmal in England versuchen würde, nachdem er sich als junger Spieler bei Arsenal nicht durchsetzen konnte, hatte er noch im Trainingslager bekräftigt.
Entsprechendes Interesse der finanzstarken Klubs von der Insel am norwegischen Nationalspieler gilt als sicher. Dazu hält sich nach wie vor hartnäckig das Gerücht, dass Borussia Dortmund ernsthaft um den 25-Jährigen wirbt. Nordtveit selber kündigte nach dem Bremen-Spiel an, dass wohl in dieser Woche eine Entscheidung fallen wird.
Dann wäre geklärt, wie die Zukunft von Håvard Nordtveit ab dem Sommer aussieht. Allerdings stehen auch Entscheidungen an, die das Hier und Jetzt betreffen. Denn Borussias Trainer André Schubert steuert auf ein ‚Luxusproblem‘ bei der Besetzung der Mittelfeldzentrale zu.
Vor knapp zwei Wochen beim Auswärtsspiel in Mainz stand mit Nordtveit nur einer der drei Kandidaten für die Doppel-6 zur Verfügung, so dass sich Schubert zu einer ‚Systemmodifikation‘ mit Nordtveit als zentralem defensiven Mittelfeldmann veranlasst sah. Gegen Bremen meldete sich Mo Dahoud mit einer starken Vorstellung zurück und am Sonntag beim Gastspiel im Hamburger Volksparkstadion steht Granit Xhaka nach abgesessener Sperre wieder zur Verfügung.
Xhaka und Dahoud waren in der Hochphase der Hinrunde gesetzt. Nordtveit half hier und da aus, spielte mal auf der rechten Verteidigerposition und mehrfach in der Innenverteidigung, wo er durchaus zu gefallen wusste. Rechts hinten wäre auch für Hamburg eine Option, nachdem Julian Korb zuletzt angeschlagen war. Wobei Nico Elvedi gegen Werder einen guten Job gemacht hat.
In der Innenverteidigung ist Andreas Christensen gesetzt und ein Festhalten an Martin Hinteregger würde Sinn machen, um den Österreicher über Matchpraxis in Topverfassung zu bringen. Also besteht auch hier kein dringender Handlungsbedarf, etwas zu ändern.
Wohin also mit Håvard Nordtveit? Diese Frage wird André Schubert bis Sonntag beantworten müssen. Dass Nordtveit eigentlich keine Stammposition hat (er selbst sieht sich perspektivisch als Innenverteidiger), spielt sicher auch eine Rolle bei den Überlegungen des Norwegers hinsichtlich des neuen Vertrages. Die Aussicht, als polyvalenter Springer zwischen Bank und Spielfeld und diversen Positionen weiter zu machen, dürfte ihm nicht sonderlich verlockend erscheinen.