Es hatte was von purer Erleichterung gepaart mit einiger Vorfreude, als sich Borussia Mönchengladbach vor knapp zwei Wochen in die Länderspielpause verabschiedete. Nach dem Horrorstart war in der Liga der Turnaround mit drei Siegen in anderthalb Wochen gelungen, zudem gab man trotz der Niederlage ein beeindruckendes Heimdebüt in der Königsklasse gegen ManCity ab. Auf das nach dem ‚Break‘ anstehende Hammerprogramm von 7 Spielen in 22 Tagen konnte man sich richtig freuen.
Doch diese Freude erhielt sukzessive diverse Dämpfer. Die Kreuzbandrisse von Patrick Herrmann und Nico Schulz sorgten für Bestürzung, dazu gesellten sich in den letzten Tagen zum ohnehin noch länger fehlenden Martin Stranzl mit Fabian Johnson und Granit Xhaka zwei Profis, die von ihren internationalen Einsätzen ernsthaftere Blessuren mitbrachten.
Ausgerechnet jetzt, wo alle drei Tage ein Spiel ansteht, gehen sie bei Borussia am Stock. Wobei Trainer André Schubert am Donnerstag zumindest teilweise Entwarnung geben konnte. Granit Xhaka ist trotz seines Außenbandrisses im Knöchel eine Option für die Startelf. Der Fuß kann mit einem Tapeverband stabilisiert werden. Wenn Xhaka damit zurechtkommt »und es vom Schmerzempfinden hinbekommt«, sollte er spielen können. Eine Entscheidung fällt aber frühestens am Freitag.
Abgewartet werden muss auch bei Fabian Johnson, den muskuläre Probleme im Oberschenkel plagen. Dass US-Coach Jürgen Klinsmann dem Ex-Hoffenheimer eine mangelhafte Einstellung vorwirft, können sie in Gladbach nicht nachvollziehen. »Ich habe Fabian als einen Profi kennengelernt, der eine Top Einstellung zur Mannschaft und seinem Job mitbringt«, sagte André Schubert.
Das gilt auch für Yann Sommer, den der Nasenbeinbruch aus der Partie gegen ManCity nicht mehr länger ausbremst. Sommer wird im ‚Zorro-Style‘ als Masken-Mann zwischen den Pfosten stehen. »Yann wird spielen«, bestätigte Schubert. »Die Maske ist kein Problem für ihn«.
Wieder im Kader wird Tony Jantschke stehen, der beschwerdefrei trainierte. »Ich bin froh, dass er wieder zurück ist«, sagte Schubert. In Frankfurt wird Jantschke wohl nicht gleich wieder auflaufen, doch Gelegenheiten für ein Comeback gibt es in den nächsten Tagen und Wochen reichlich. »Wir haben ein brutales Programm vor uns, da werden wir durchrotieren«, sagte Schubert.
Wobei der Coach keine Probleme darin sieht, den unter seiner Regie sprintintensiven Stil weiter durchzuziehen. »Wir spielen ja nicht plötzlich wie Stuttgart oder Leverkusen. Die Spielweise hat sich insofern ein bisschen geändert, als dass wir ein paar mehr Sprints haben als bisher. Doch das ist im Rahmen und eine Laufbelastung, die für einen Bundesligaprofi verkraftbar ist und die können wir auch auf Dauer gut leisten. Das ist kein Problem, da muss sich keiner Sorgen machen«.
Vor dem Frankfurtspiel macht Schubert allenfalls die Konterstärke der Eintracht kleinere Sorgen. »Sie haben viel Offensivqualität und sind stark bei Kontern. Für uns bedeutet das, wachsam zu sein. Wenn wir den Gegner unter Druck setzen, müssen wir die Rückräume sichern um Konter zu vermeiden«. Dennoch will Schubert eine aktive Borussia in der Frankfurter WM-Arena sehen. »Wir wissen, was wir in den letzten Spielen gezeigt haben und es gilt, unsere Stärken einzusetzen und unser Spiel zu machen«.