Für viele gehört Tony Jantschke schon zum Inventar im Borussia-Park. Tatsächlich ist der mittlerweile 28-Jährige ein ›Kind‹ des neuen Stadions. Er gehörte zu der ersten Generation, die den letzten Schliff ihrer Ausbildung zum Fußballer im ›Fohlen-Stall‹ erhielten. Als Profi erlebte er all das mit, was zwischen Fastabstieg, Relegation und Champions League passierte.
Vor allem in der Zeit unter Lucien Favre war Jantschke als Rechtsverteidiger unumstrittener Stammspieler. Seine Art des klugen Verteidigens und des risikolosen Offensivspiels war wie gemalt für den Favre-Fußball. Als André Schubert übernahm, war das passiv aggressive Abwehrverhalten nicht mehr so gefragt und als auch noch das Verletzungspech dazu kam (Kreuzbandriss), erhielt Jantschkes Bilderbuchkarriere einen leichten Knick.
Doch als Dieter Hecking Trainer wurde und das bewährte 4-4-2 wieder als festes System einführte, war Jantschke als Rechtsverteidiger gesetzt und konnte mit bewährten Mitteln überzeugen. So sprach vieles dafür, dass Jantschke auch in der abgelaufenen Saison seinen Stammplatz sicher haben würde. Doch es kam anders: Nur 13 Einsätze weist die Statistik aus, lediglich viermal spielte er über die volle Distanz.
Muskuläre Probleme entpuppten sich als Muskelfaserriss
Was war passiert? Nach einer eigentlich sehr ordentlichen Sommervorbereitung verpasste Jantschke den Ligaauftakt. ›Muskuläre Probleme‹, so hieß es offiziell, hätten ihn ausgebremst. Erst später gab Dieter Hecking zu, dass es doch ein Muskelfaserriss gewesen sei. Nach seiner Genesung Mitte September stand Jantschke zwar fünfmal im 18-er Kader, spielte aber keine Minute.