Spielpraxis sammeln, im Rhythmus bleiben und überhaupt: Testspiele gehören zu einer Länderspielpause. Borussia Mönchengladbach empfing am Donnerstag auf dem Fohlenplatz den Zweitligisten Arminia Bielefeld. Vor knapp einem Jahr standen sich die Teams im Viertelfinale des DFB-Pokals gegenüber, das (bittere) Ergebnis ist bekannt: Der damalige Drittligist gewann auf der heimischen Alm im Elfmeterschießen und zerstörte die Gladbacher Titelträume.
So brisant war das Aufeinandertreffen diesmal natürlich nicht. Zumal die Borussen eine komplette Fohlenelf zu ihren Länderteams abgestellt haben. Christensen (Dänemark), Elvedi, Sommer, Xhaka (alle Schweiz), Hazard (Belgien), Hinteregger (Österreich), Johnson (USA), Nordtveit (Norwegen), Traoré (Guinea), Dahoud (U21 Deutschland) und Marvin Schulz (U20 Deutschland) sind unterwegs. Dazu fehlte Raffael aufgrund seines Muskelfaserrisses aus dem Schalke-Spiel.
Dennoch konnte André Schubert vor 829 Zuschauern eine durchaus konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten. Martin Stranzl und Tony Jantschke standen erstmals wieder auf dem Platz und bildeten eine Dreierabwehrkette mit Roel Brouwers.
Es entwickelte sich ein typisches Testspiel, bei dem den Borussen im ersten Durchgang oft der letzte Pass im Spiel nach vorne fehlte. Dass es torlos in die Pause ging, war folgerichtig. Martin Stranzl und Tony Jantschke wurden nach 45 Minuten ausgewechselt. Sie hinterließen einen ordentlichen Eindruck: Beide liefen rund, Stranzl fing einige Bälle gut ab und wirkte wie Jantschke sehr stabil. Sollte es keinen Rückschlag geben, könnten beide tatsächlich nochmals als Alternative in den nächsten Wochen infrage kommen
Nach der Pause stand Jan Elvedi auf dem Platz. Der Zwillingsbruder von Nico durfte mit einer Gastspielgenehmigung mitwirken. Der 19-Jährige spielt normalerweise als Innerverteidiger beim FC Winterthur (2. Liga Schweiz), Schubert ließ ihn rechts in der Dreierkette spielen. Dort lieferte ›Elvedi 2‹ eine unauffällige, aber solide Leistung ab.
Borussia ging zwei Minuten nach Wiederbeginn durch Nils Rütten in Führung, der per Kopf eine Flanke von Marlon Ritter verwertete. Rütten, sonst als Sechser in der U23 unterwegs, fiel nicht nur wegen des Tores und zwei Rettungsaktionen auf der eigenen Torlinie positiv auf.
Weniger glücklich agierte dagegen Branimir Hrgota. Dem Schweden, zuletzt kaum noch im Einsatz, versprangen viele Bälle. Besser machte es dagegen André Hahn, der in der 71. Minute für den zweiten Gladbacher Treffer sorgte. Bielefeld hatte zwischenzeitlich ausgeglichen, doch Hahn besorgte den Siegtreffer mit einem satten Schuss nach schöner Vorarbeit von Sezer, der den Ball gekonnt von links auf Hahn chippte.
Das Ergebnis war letztlich, wie immer bei derartigen Spielen, zweitrangig. André Hahn wird das Tor gut getan haben und dass Tony Jantschke und Martin Stranzl wieder am Ball sind, ist sehr erfreulich.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia: Sippel – Jantschke (46. J. Elvedi), Stranzl (46. Knipping), Brouwers (75. Pisano) – Stindl (46. Lieder), Rütten (67. Krauss) – Herrmann, Hofmann, Ritter (67. Sezer) – Hahn, Hrgota (81. Simakala)
Tore: 1:0 Rütten (47.), 1:1 Mast (50.), 2:1 Hahn (73.)
Zuschauer: 829 auf dem Fohlenplatz