Ein ereignisreicher Tag für Lars Stindl. Der 28-Jährige Kapitän von Borussia Mönchengladbach unterschrieb am Mittwoch zunächst einen neuen Vertrag beim VfL. Der Kontrakt des Ex-Hannoveraners hat nun eine Laufzeit bis 2021. »Lars ist für uns zu einem unglaublich wichtigen Spieler geworden«, sagte Max Eberl nach der Unterzeichnung. »Als Mannschaftskapitän und torgefährlicher Offensivspieler auf dem Platz wie auch als Führungsfigur in der Kabine. Er spielt in unseren Planungen für die nächsten Jahre eine zentrale Rolle.«
Lars Stindl ist seit zwei Jahren bei der Borussia und kam bislang in 82 Pflichtspielen auf 32 Tore. Vor Beginn der am Samstag zu Ende gehenden Spielzeit wurde er vom damaligen Trainer André Schubert als Kapitän nominiert. Dieses Amt behielt er auch unter dem neuen Trainer Dieter Hecking. »Ich fühle mich sehr wohl bei Borussia und möchte den gemeinsamen Weg weitergehen«, so Stindl. »Deshalb bin ich sehr glücklich, dass es kurz vor Abschluss der Saison mit der Vertragsverlängerung geklappt hat.«
Stindl und Gladbach – das ist also eine Geschichte mit Zukunft. Ob das auch für die Beziehung Stindl und Nationalelf gilt, bleibt abzuwarten. Zumindest hat Borussias Kapitän erstmals den Fuß in der Tür zur Länderauswahl. Am Mittwoch gab Jogi Löw das Aufgebot für den Confed-Cup in Russland (17. Juni – 2. Juli) bekannt, in dem auch Lars Stindl auftaucht.
Verdient hat sich Stindl diese Nominierung aufgrund seiner Leistungen, auch auf internationalem Parkett, auf alle Fälle. Für ihn persönlich dürfte es eine gute Nachricht sein, auch wenn Löw nur wenige Akteure aus dem ‚Stammkader‘ der Nationalmannschaft berufen hat und vielen von vorneherein keine Chancen auf einen Kaderplatz im WM-Jahr eingeräumt wird. Aus Sicht der Borussia ist die Nominierung allerdings weniger lustig. Das Spiel von Lars Stindl geht einher mit einer großen Laufbereitschaft und ist entsprechend intensiv. So ist es nicht verwunderlich, dass angesichts des Hammerprogramms an Pflichtspielen ein deutlicher Substanzverlust zu erkennen ist.
Seit Wochen kommt Stindl ‚auf der letzten Rille‘ daher und spielt am Limit. Eigentlich ist er urlaubsüberreif, doch daraus wird jetzt nichts. Es könnte, je nach Turnierverlauf, nur zu einem Kurzurlaub im Juli reichen. Die Saisonvorbereitung wird Stindl vermutlich nur eingeschränkt mitmachen können.
Gleichwohl sagte Stindl: »Ich habe mich sehr über den Anruf des Bundestrainers gefreut. Es ist eine große Ehre für mich, im Kader der Nationalmannschaft zu stehen.« Jogi Löw sagte über Lars Stindl: »Er spielt eine gute Saison. Er ist technisch hochbegabt, strahlt Torgefahr aus und ist eine Führungspersönlichkeit in Mönchengladbach. Er bringt die richtigen Voraussetzungen mit. Jetzt haben wir die Möglichkeit uns kennenzulernen.«