André Hahn - Bereit für die Champions League?

Stärker denn je

Created by von Marc Basten
André Hahn will es wissen (Foto: Alexander Scheuber / Bongarts /Getty Images)

André Hahn will es wissen (Foto: Alexander Scheuber / Bongarts /Getty Images)

Die Karriere des André Hahn hing kurzzeitig am seidenen Faden, doch in der Endphase der abgelaufenen Saison wurde der Angreifer zum Erfolgsgaranten für Borussia Mönchengladbach. So soll es weitergehen.

Das Jahr 2015 war nicht das Jahr des André Hahn. Nachdem er nach seinem Wechsel von Augsburg in den Borussia-Park in der ersten Halbserie durchgestartet war, bremsten ihn in der Rückrunde hartnäckige Achillessehnenprobleme aus. Während seine Kollegen unter Lucien Favre eine Rekordhalbserie spielten und erstmals in die Champions League einzogen, blieb André Hahn nur eine Nebenrolle.

Zur neuen Saison wollte sich Hahn wieder in den Vordergrund arbeiten. Doch nicht nur der 25-Jährige hatte sich den Start in die Spielzeit ganz anders vorgestellt. Borussia rutsche mit Highspeed in die Krise und auch Hahn suchte vergeblich Halt. Seinen ersten Startelfeinsatz hatte er bei der desaströsen 0:3 Heimniederlage gegen den HSV. In der Einzelkritik hieß es, dass Hahn ›zumindest etwas Schwung und Enthusiasmus in eine sonst so lethargisch wirkende Mannschaft‹ brachte.

Als André Schubert seine Mission bei der Fohlenelf antrat, setzte er Hahn zunächst als Einwechselspieler ein. Beim 5:1-Triumph bei der Frankfurter Eintracht machte der Nationalspieler (1 Einsatz im Mai 2014) in 14 Minuten zwei Tore und meldete nachdrücklich seine Ansprüche an. Doch 8 Tage später, am 25. Oktober 2015, wurde Hahn im Heimspiel gegen Schalke 04 um ein Haar zum Sportinvaliden. Keine zehn Minuten nach seiner Einwechslung erlitt er nach einem Brutalo-Tritt von Johannes Geis eine Fraktur des Schienbeinkopfes und einen Riss des Außenmeniskus im linken Knie.

Knapp an der Sportinvalidität vorbei

André Hahn hatte Glück im Unglück und konnte seine Karriere fortsetzen. Doch zunächst stand eine langwierige Reha an. Zwanzig Pflichtspiele verpasste er, ehe er am 12. März 2016 erstmals wieder im Kader bei einer Bundesligapartie stand. Eine Woche später gab er sein Comeback mit einem Kurzeinsatz beim Auswärtsspiel auf Schalke. Der Kreis hatte sich für André Hahn geschlossen. Seine Rückkehr war die beste Nachricht an diesem Abend, verlor die Borussia doch eine Partie, bei der sie turmhoch überlegen war.

André Hahn hatte den Nachweis erbracht, dass er körperlich wieder voll da war. So beförderte ihn Schubert im nächsten Heimspiel gegen Hertha erstmals wieder in die Startelf. Hahn dankte es mit einer starken Leistung und einem Tor beim imponierenden 5:0 gegen einen direkten Konkurrenten im Rennen um die internationalen Ränge.

In den verbleibenden sechs Partien stand André Hahn fünfmal in der Anfangsformation und spielte jeweils komplett durch. Während die Kollegen nach einer langen Saison mehr und mehr den körperlichen Substanzverlust spürten, war André Hahn so richtig ›on fire‹.

Erfolgsgarant André Hahn: 5 Tore in den letzten 4 Spielen

Beim 3:1 gegen Hoffenheim steuerte er ein Tor und einen Assist bei, mit seinem Klasse-Treffer gegen Manuel Neuer war er beim 1:1 in München ›Punktsieger‹ und beim vorentscheidenden 2:1 über Bayer Leverkusen am vorletzten Spieltag avancierte er mit seinen zwei Treffern zum Matchwinner. Auch zum Saisonausklang in Darmstadt trug er sich in die Torschützenliste ein. 5 Tore in den letzten 4 Bundesligaspielen machten André Hahn zum Erfolgsgarant auf dem Weg zum vierten Tabellenplatz.

Hahn profitierte zum einen von seiner Physis, die ohnehin eine seiner großen Stärken ist. Zum anderen spielte ihm die Systemumstellung in die Karten. Im flexiblen Dreiersturm kann er sich richtig austoben und etwas in die Waagschale werfen, was es bei Borussia in dieser Form nicht gibt: Seine ungeheure Wucht und Zielstrebigkeit.

Ein André Hahn hätte der DFB-Elf sehr gut getan

Während die Offensivkollegen Hofmann, Herrmann, Traoré, Raffael oder Hazard allesamt eher federleichte Dribbler sind, ist Hahn mit seinen 1,85 ein echter ›Brocken‹. Neben der Möglichkeit, ihn auch hoch anzuspielen, imponiert vor allem seine Zielstrebigkeit beim Torabschluss. Den Ball ins Tor tragen ist nicht sein Ding - er zieht ab, wenn die Lücke da ist.

Dazu kommen seine große Laufbereitschaft und die kämpferische Einstellung. Dieser Mix mach den 25-Jährigen zu einem Spieler, mit dem in der neuen Saison - auch in der Champions League - auf jeden Fall zu rechnen ist. André Hahn geht immer an die Grenzen und oft auch darüber hinaus. Daher wird wichtig sein, dass die Belastung klug dosiert wird. Zumal er angesichts seiner jüngsten Verfassung auch wieder ein Thema für die Nationalmannschaft werden könnte. Der Spielertyp André Hahn hätte der DFB-Elf in Frankreich sehr gut getan.

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