Marco Rose nahm gleich sechs Veränderungen gegenüber der Niederlage in Wolfsburg vor. Neu in der Startelf standen Zakaria (nach abgelaufener Gelbsperre), Jantschke, Wendt, Herrmann, Stindl und Neuhaus. Dafür rückten Strobl, Thuram, Bénes, Bensebaini und Embolo auf die Bank, Lainer fehlte erwartungsgemäß wegen seiner in Wolfsburg erlittenen Verletzung.
Borussia startete in einem 3-1-4-2 System und war von Beginn an das bestimmende Team. Allerdings versteckten sich die Gäste aus Ostwestfalen keinesfalls, sondern lauerten immer wieder auf Umschaltmomente. Da Paderborn zudem sehr laufstark und aufmerksam verteidigte, taten sich die Gladbacher schwer, Chancen zu erspielen. Eine erste Gelegenheit hatte Stindl in der 11. Minute nach Flanke von Herrmann, doch der Kopfball des Kapitäns aus sieben Metern war nicht platziert genug.
Stindl vergibt vor der Pause die Riesenchance
Mit zunehmender Dauer wurde es immer zäher im Borussia-Park. Die Gladbacher hatten weiterhin große Mühe und machten sich zudem durch mehrere Unsauberkeiten das Leben selbst schwer. Paderborn fand sich immer besser zurecht und daran änderte auch die Umstellung der Borussen auf Viererkette nichts. Pröger hatte sich zuvor bei einem Konter gegen Wendt durchgesetzt – Sommer parierte den Schuss aufs kurze Eck (23.).
Borussia brachte bis zur 44. Minute nur einen Flugkopfball von Plea aufs Tor, der an den Pfosten klatschte. Allerdings war der Franzose im Abseits (20.). Das war auch bei Hofmann der Fall, der in besagter 44. Minute den Innenpfosten traf – der Assistent hob berechtigterweise die Fahne. Keine sechzig Sekunden später blieb die Fahne jedoch unten, nachdem Jantschke einen langen Ball nach vorne geschlagen hatte. Kilian verschätzte sich, Stindl lief von halbrechts alleine aufs Paderborner Tor zu. Doch er ließ die Riesenchance ungenutzt und schoss Keeper Zingerle an.
Nach dem folgenden Eckball kam Ginter zum Kopfball, Zingerle lenkte den Ball über den Querbalken. Auch nach der nächsten Ecke setzte sich Ginter per Kopf durch, erneut war Zingerle zur Stelle.
Start nach Maß - Plea trifft direkt nach der Pause
Nach dieser insgesamt recht mauen ersten Halbzeit erwischten die Borussen nach dem Seitenwechsel einen Start nach Maß. Herrmann eroberte auf rechts den Ball und brachte ihn per Grätsche zu Stindl. Der wiederum passte überlegt weiter in die Mitte, wo Plea freistehend aus acht Metern zum 1:0 traf (46.).
Das war natürlich so etwas wie ein Knotenlöser für die Borussen, die in der Folgezeit mit mehr Leichtigkeit kombinierten und für einige Verwirrung bei den Gästen sorgten, ohne sich allerdings weitere klare Torchancen zu erspielen. Die Paderborner konterten wiederum einige Male brandgefährlich – Neuhaus verhinderte im letzten Moment einen möglichen Abschluss (60.)
Elfmeter nach VAR-Eingriff - Stindl verwandelt sicher
Alsdann gab es Aufregung im Strafraum der Gäste: Herrmann kam zu Fall, nachdem ihm Schonlau in der Drehung den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen hatte. Der Schiedsrichter ließ zunächst weiterspielen, doch dann funkte der VAR. Dr. Kampka schaute sich die Szene schließlich auf dem Bildschirm an und entschied auf Strafstoß für die Borussia. Lars Stindl ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 2:0 (67.).
Das war natürlich schon mehr als eine Vorentscheidung, wobei sich Paderborn keinesfalls geschlagen gab. Immer wieder stellten sie die Gladbacher Defensive mit schnellen Konterangriffen vor Probleme. Zweimal bereinigte Zakaria in höchster Not, so dass den Gästen der Anschlusstreffer verwehrt blieb. Auf der anderen Seite hatten die Borussen noch die eine oder andere gute Gelegenheit zu erhöhen, doch letztlich blieb es beim unter dem Strich gerechten 2:0-Erfolg für die Fohlenelf im letzten Heimspiel des Jahres.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke, Ginter, Elvedi – Zakaria - Herrmann (87. Johnson), Neuhaus, Hofmann, Wendt (80. Bensebaini) – Stindl (78. Thuram), Plea
weiter im Kader: Sippel (ETW), Strobl, Kramer, Raffael, Bénes, Embolo
SC Paderborn: Zingerle - Jans, Kilian, Schonlau , Collins - Gjasula (67. Zolinski), Vasiliadis, Pröger, Holtmann (58. Oliviera Souza) - Michel (85. Antwi-Adjei), Mamba
Tore: 1:0 Plea (46.), 2:0 Stindl (67. / FE)
Gelbe Karten: Jantschke, Wendt - Mamba, Schonlau, Zolinksi
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka
Zuschauer: 44.494
von Marc Basten