Im ersten Spiel des Nachmittags gegen die Würzburger Kickers schickte Dieter Hecking eine Dreierkette mit Korb, Christensen und Rütten ins Rennen. Bénes und Kramer agierten zentral davor, auf den Seiten Ndenge und Wendt. Das flexible Offensivtrio bildeten Sow, Hazard und Hofmann.
Die Borussen taten sich vor der Pause gegen den bissigen Zweitligaaufsteiger sehr schwer. Die Mannschaft von Trainer Hollerbach brachte die Tugenden auf den Platz, mit denen sie in dieser Saison eine starke Rolle in der zweiten Liga spielt. Sie pressten hoch und störten das Gladbacher Aufbauspiel frühzeitig. Die Borussen hatten viel Mühe, es gab nur wenige gelungene Angriffsaktionen.
Es spielte sich viel in der Gladbacher Hälfte ab, doch auch Würzburg kam vor dem Seitenwechsel zu keiner klaren Torchance. Das änderte sich nach der Pause, als Königs mit einem Distanzschuss die Latte (55.) traf. Doch die Fohlenelf war im zweiten Durchgang deutlich zielstrebiger als zuvor. Hazard verpasste mit einem Lupfer die Führung (51.), kurz darauf scheiterte er mit einem Schuss aufs kurze Eck. In der 67. Minute versuchte es der Belgier zum dritten Mal - und traf. Diesmal frei vom Elfmeterpunkt, nachdem zuvor Ndenge im Strafraum von Würzburgs Keeper gefoult worden war.
Borussia war nun das bessere Team, auch weil Würzburg weitaus weniger presste als im ersten Durchgang. Elf Minuten vor dem Ende passte Wendt auf Hofmann, der im Sechzehner von den Beinen geholt wurde, erneut war Würzburgs Schlussmann der Übeltäter. Thorgan Hazard verwandelte auch den zweiten Elfmeter des Nachmittags sicher zum 2:0-Endstand.
Um 17 Uhr wurde dann das zweite Spiel gegen Zulte Waregem angepfiffen. Auch diesmal agierte die Mannschaft im 3-4-1-2 System. Jantschke, Vestergaard und Kolodziejczak bildeten die Abwehrreihe, davor spielten Dahoud und Strobl, auf den Seiten Hahn und Schulz. Stindl übernahm die zentrale Position, Raffael und Drmić bildeten die Doppelspitze.
Die Fohlen kamen gut in die Partie und schon nach vier Minuten ging das Elfmeterschießen weiter. Nach Drmić-Pass kam Hahn im Strafraum zu Fall und Raffael trat zum Strafstoß an. Anders als Hazard zuvor scheiterte der Brasilianer, auch den Nachschuss von Stindl entschärfte der belgische Keeper.
Kurz danach schoss Drmić knapp am Tor vorbei, in der Folgezeit kamen die Belgier auf. Sommer wehrte einen Kopfball ab und war bei einem Distanzschuss zur Stelle, in der 16. Minute hatte er allerdings keine Abwehrchance. Kolo ging an der linken Außenlinie zu früh in ein Tackling und wurde überspielt, Jantschke köpfte die sich daraus ergebende Flanke an die rechte Strafraumgrenze, wo Hahn nicht energisch genug gegen Madu störte. Dessen feiner Schuss zischte via Innenpfosten zur Führung für Zulte Waregem in die Maschen.
Nico Schulz mit zwei Distanzschüssen und André Hahn mit einem Versuch aufs kurze Eck blieben bis zum Halbzeitpfiff die einzig nennenswerten Chancen der Borussen. Sie taten sich, wie schon die Elf am Nachmittag, im Spielaufbau schwer. Im Spiel gegen den Ball passte die Abstimmung oftmals nicht, die Dreierkette wirkte unsicher. Mehrfach kamen die Belgier durch, am gefährlichsten war ein freier Kopfball in der 24. Minute, als die Borussen ganz schlecht gestaffelt waren.
Die Pausenführung für die Zulte Waregem war nicht unverdient. Im zweiten Durchgang stellte Dieter Hecking um, bei gegnerischem Ballbesitz bildete man nun eine Viererkette - Nico Schulz rückte zurück, Jantschke ging auf die Rechtsverteidigerposition. Insgesamt wirkte die Borussia im 4-4-2 defensiv deutlich geordneter.
In der 54. Minute glückte den nun spielbestimmenden Fohlen der Ausgleich. Drmić passte auf Hahn, der alleine vor dem Torwart scheiterte. Der Abpraller landete wieder bei Drmić, der keine Mühe hatte, aus 14 Metern ins leere Tor zu treffen
Danach zauberten sich Drmić, Dahoud und Stindl durch den gegnerischen Strafraum, Hahns Abschluss wurde auf der Linie geklärt (57.). In dieser Phase verpassten es die Borussen, den zweiten Treffer nachzulegen. Zulte Waregem blieb trotz einiger Wechsel ein guter und unangenehmer Gegner, Jantschke verhinderte mit einer Rettungstat den erneuten Rückstand (66.).
In der Schlussphase hatten die Borussen etwas mehr Biss als die Belgier. Der für Drmić eingewechselte Simakala schoss aus der Drehung knapp vorbei (79.), ein Aufsetzer von Raffael verfehlte sein Ziel um einen halben Meter (86.) und in der 89. Minute ballerte Hahn über den Kasten. In der Nachspielzeit gelang Jannik Vestergaard doch noch der verdiente Siegtreffer. Eine Freistoßflanke von Raffael von halbrechts wuchtete der Däne per Kopf aus sechs Metern ins Netz (90.+1).
Am Ende des Tages stehen zwei siegreiche und durchaus gelungene Testspiele. Allerdings gab es in beiden Partien neben ordentlichen Ansätzen auch eine ganze Anzahl an Dingen, die noch nicht passten. Bis Darmstadt bleibt einiges zu tun.
Kurzstatistik zum Spiel gegen Würzburg:
Borussia Mönchengladbach: Sippel - Korb, Christensen, Rütten - Ndenge (69. Simakala), Bénes, Kramer, Wendt - Sow - Hazard, Hofmann
Tore: 1:0 Hazard (68./FE), 2:0 Hazard (82./FE)
Kurzstatistik zum Spiel gegen Zulte Waregem:
Sommer - Jantschke, Vestergaard, Kolodziejczak - Hahn, Strobl, Dahoud, Schulz - Stindl - Drmic (67. Simakala), Raffael
Tore: 0:1 Madu (16.), 1:1 Drmić (54.), 2:1 Vestergaard (90.+1)