Zufriedene Gesichter, wohin man in der Mixed-Zone des Celtic-Park - untergebracht in einem Zelt vor dem Stadion - auch blickte. Zumindest, wenn man die Gladbacher in Augenschein nahm. Die Gastgeber wirkten ein wenig konsterniert. »Die bessere Mannschaft hat gewonnen«, sagte Celtics Rogić.
Die Schotten hatten offensichtlich nicht erwartet, dass Borussia Mönchengladbach derart gefestigt auftreten würde. »Wir waren gut vorbereitet, André hat die richtigen Entscheidungen getroffen, was die Aufstellung betraft«, sagte Max Eberl. »Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, war perfekt«.
Die Stimmung im Celtic-Park hatte die Borussen durchaus beeindruckt, aber nicht in Angst versetzt. »Was die Atmosphäre betrifft, hat es echt alles übertroffen«, sagte André Hahn. »Das war wirklich unfassbar laut am Anfang«, ergänzte Jannik Vestergaard.
»Ich habe zum ersten Mal erlebt, was das hier für eine immense Lautstärke ist«, sagte Max Eberl. »Aber wir hatten von Anfang an den Mut, dagegen zu halten. Wir haben nichts zugelassen, immer wieder gepresst und sie in Verlegenheit gebracht. Die ganze Mannschaft hat hervorragend verteidigt, aber wir haben trotzdem Fußball gespielt. Das ist das Schöne. Wir haben hochverdient gewonnen und am Ende haben nur noch unsere Fans gesungen«.
»Entscheidend war, dass wir in den Zweikämpfen stabil waren«, sagte Rückkehrer Tobias Strobl. »Dann hat man gemerkt, dass wir die besseren Fußballer sind«. »Wir haben vieles richtig gemacht, es war ein verdienter Sieg«, erklärte André Schubert. »Wir waren sehr reif und cool von der Art und Weise her, wie wir gespielt haben. Es war ein wunderbares Spiel«.
»Wir haben defensiv gut gestanden, haben insgesamt im Zentrum sehr gut gespielt«, so Schubert weiter. Der Trainer lobte Elvedi für sein kluges Spiel, Vestergaard für die Spieleröffnung und Kramer für seine Ballgewinne. »Alle haben es richtig gut gemacht. Wir haben gesehen, dass der Gegner keine Lösungen findet«.
In der zweiten Halbzeit kamen die Borussen in die entscheidenden Abschlusssituationen, auch dank André Hahn. »Ich gebe nie einen Ball verloren«, schilderte er die Aktion vor dem 1:0, als er in schier aussichtsloser Position den Ball sicherte. »Die meisten hätten wohl abgedreht. Ich war froh, dass Lars dann richtig stand«.
Celtic hatte am Rückstand deutlich zu knabbern, die Borussen bekamen zusätzlichen Rückenwind. Und sie vermieden eine heiße Schlussphase, weil André Hahn mit dem 2:0 rechtzeitig für die Entscheidung sorgte. »Nach so einem Wochenende tut das gut«, sagte Hahn. »Ich konnte Hamburg abhaken«. Ausgerechnet die beiden Elfmeter-Fehlschützen vom Samstag sorgten mit ihren Treffern für den historischen Auswärtssieg.
Durch den Dreier in Schottland sind die Borussen in ihrer Gruppe gut im Rennen, Platz 3 ist im Rückspiel gegen Glasgow zum Greifen nah. Aber auch der zweite Platz ist noch machbar, weil Manchester City strauchelt. »Wir wollen nicht durchdrehen«, beschwichtige Max Eberl. »Es geht darum, den dritten Platz zu sichern. Aber wenn du am Ende noch ein Finale hast, wollen wir das auch spielen«.