Nach der überflüssigen Niederlage gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag und der vertanen Chance, zwischenzeitlich auf den zweiten Tabellenplatz zu springen, hat die Borussia gegen den Konkurrenten aus Gelsenkirchen eine neue Gelegenheit, sich weiter in der oberen Tabellenregion einzunisten. Die Schalker, die sich trotz zuletzt zwei Remis im Höhenflug befinden, haben nur einen Punkt mehr als die Borussen. Bei einem Sieg könnte man die Knappen überholen.
Doch ein Sieg ist nicht selbstverständlich, auch wenn Borussia in den letzten Jahren zuhause gegen Schalke meist sehr erfolgreich war. Unter Trainer Domenico Tedesco bestreiten die Schalker bisher eine sehr erfolgreiche Saison und sind hinter Bayern und Leipzig auf dem dritten Tabellenplatz. »Es ist für mich nicht überraschend, dass Schalke dort steht«, sagte Borussias Trainer Dieter Hecking über den nächsten Gegner. »Ich glaube, dass es eine sehr gewachsene Mannschaft ist, die jetzt auch eine Struktur aufweist in ihrem Spiel. Sie sind sehr stabil und lassen wenig Torchancen zu.«
Auch die starke Offensive des Gegners lobte Hecking: »Nach vorne haben sie immer die Qualität, aus dem Spiel heraus oder durch Standards gefährlich zu werden. Deshalb denke ich, dass Schalke in der Entwicklung schon weiter ist als wir.«
Große Personalsorgen
Kopfzerbrechen bereitet Dieter Hecking aber nicht nur, wie man das Spiel gegen den starken Gegner angehen kann, sondern vor allem mit welchem Personal. »Erstmal muss ich wissen, wer überhaupt spielen kann«, sagte er. »Ich bin keiner, der rumjammert aufgrund der Personalsituation. Aber im Moment ist es schon grenzwertig. Wir müssen sehr viel auffangen.«
Neben den Langzeitverletzten Hofmann, Traoré, Strobl, Herrmann und Benes werden auch Tony Jantschke und Fabian Johnson nicht zur Verfügung stehen. Jantschke wird aufgrund einer Vorsichtsmaßnahme keine Option sein, während Johnson wegen Rückenproblemen nicht spielen kann. Auch bei Chris Kramer und Thorgan Hazard steht noch nicht fest, ob sie am Samstag fit sind. »Thorgan hat heute nicht trainiert«, so Hecking. „Da möchte ich auch gar nicht näher drauf eingehen, was er genau hat. Bei Kramer hoffen wir, dass es geht. Aber das können wir auch noch nicht definitiv sagen.«
Pechvogel Doucouré
Definitiv nicht dabei ist Mamadou Doucouré. Der junge Franzose, der sich noch im Aufbautraining befand, erlitt am gestrigen Tag einen Muskelbündelriss im Oberschenkel und wird weiterhin auf unbestimmte Zeit ausfallen. »Das einzig Positive ist, dass es nicht der operierte Oberschenkel war«, kommentierte Hecking die Verletzung.
Doucouré kam im Sommer 2016 von PSG zur Borussia, von wo er eine komplizierte Muskelverletzung mitbrachte. Zwischenzeitlich war es sogar unklar, ob der 19-Jährige seine Karriere überhaupt fortsetzen könnte. »Am operierten Bein gibt es zum Glück keinerlei Anzeichen, dass dort Rückschläge zu erwarten sind«, sagte Hecking. »Wir waren jetzt soweit, dass der nächste Belastungsschritt hätte kommen können. Dann verletzt er sich wieder. Es ist einfach schade, weil der Junge auf einem richtig guten Weg war. Das ist sehr tragisch für ihn. Auch weil ich sehe, wie gut er ist. Aber wir müssen jetzt damit leben, dass er wieder ausfällt.«