Borussias Trainer André Schubert konnte gegen Barca wieder auf Raffael zurückgreifen, der in den letzten beiden Bundesligaspielen verletzt fehlte. Gegenüber der Partie gegen Ingolstadt rückten zudem Hazard und Traoré in die Startelf. Jantschke, Johnson und Hahn nahmen zunächst auf der Bank Platz.
Im ausverkauften Borussia-Park herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Allen schien bewusst zu sein, welches Highlight sie da miterleben durften.
Die Partie brauchte keine Anlaufzeit, beide Teams waren direkt drin. Barcelona hatte mehr den Ball (61% im ersten Durchgang), die Borussen die erste Strafraumaktion. Und die war gleich ›kribbelig‹: Nach einem Hazard-Antritt bekam Piqué das Leder an die Hand, doch der Schiedsrichter verweigerte den durchaus möglichen Elfmeterpfiff (3.).
Auf der anderen Seite hatte Barca durch Neymar den ersten Torabschluss, Sommer parierte sicher (7.). Alsdann konnten die Gladbacher einmal kräftig durchatmen, als Suarez eine Riesenchance ungenutzt ließ - der Uruguayer setzte sich gegen Elvedi und Christensen durch, schoss aber freistehend am langen Pfosten vorbei (11.).
Trotz dieser beiden Gelegenheiten machten es die Borussen gegen den Ball sehr gut, sie verteidigten aufmerksam und aufopferungsvoll. Neymar wurde mehrfach durch drei Gegenspieler zur Verzweiflung gebracht.
Immer wieder ergaben sich Kontergelegenheiten für die Fohlenelf, welche jedoch nicht finalisiert wurden. Der letzte Pass kam nicht an oder ein Spanier bekam noch irgendwie den Fuß dazwischen, bevor ein Gladbacher abschließen konnte.
Die individuelle Klasse der Katalanen war permanent sichtbar und führte in der 21. Minute zur nächsten Chance, als Korb im letzten Moment vor der Linie klärte. Zwei Minuten später wehrte Sommer einen abgefälschten Flachschuss von Rakitic mit Mühe zur Ecke ab.
Obwohl Barcelona die besseren Chancen hatte, blieb Borussia stets gefährlich. Und belohnte sich in der 34. Minute mit dem Führungstreffer. Dahoud eroberte gegen Busquets an der Mittellinie gemeinsam mit Raffael den Ball und dann ging es blitzschnell. Raffael trieb das Leder nach vorne, passte auf links im Strafraum zum mitgelaufenen Dahoud. Der wiederum spielte im genau richtigen Moment einen wunderbaren Querpass auf Hazard, der ter Stegen aus kurzer Distanz keine Chance ließ.
Der Borussia-Park stand Kopf - die Fohlenelf führte tatsächlich gegen Barcelona. Bis zum Pausenpfiff ging es hin und her, teilweise war es ein begeisternder Schlagabtausch. Die beste Gelegenheit hatte dabei Suarez, doch Sommer wehrte gekonnt ab (39.).
Die zweite Halbzeit begann mit einer Schrecksekunde - Raffael musste nach zwei Minuten verletzt ausgewechselt werden. Für den Brasilianer kam Johnson ins Spiel.
Borussia wurde in der Folgezeit tief in die eigene Hälfte gedrängt. Entlastungsangriffe, im ersten Durchgang zahlreich und wirkungsvoll, gab es nur noch vereinzelt.
Doch noch stand die Gladbacher Defensive, ein Raktic-Schuss zentral auf Sommer blieb zunächst der einzig nennenswerte Abschluss der Spanier (58.).
Sieben Minuten später passierte es. Hazard bekam das Leder am eigenen Strafraum nicht weg, über Busquets und Neymar kam der Ball zum eingewechselten Arda Turan, der sich gegen Elvedi und Wendt behauptete und die Kugel über Sommer hinweg unter die Latte drosch (65.).
Der Ausgleich war aufgrund der Spielanteile verdient, Barcelona gab sich damit allerdings nicht zufrieden. Die Borussen wirkten angeschlagen, der hohe Aufwand forderte seinen Tribut. Eine in der Entstehung unnötige Ecke spielte Neymar flach in den Rückraum des Sechzehners, wo Suarez aus 14 Metern abschloss. Sommer ließ den Ball nach vorne prallen und Piqué staubte ab (74.).
Barcelona hatte das Spiel gedreht und ließ sich gegen zusehends ›platte‹ Borussen den Sieg nicht mehr nehmen. Arda Turan hätte mit einem Heber, den Sommer gerade noch entschärfte, erhöhen können (77.), auf der anderen Seite hatte nur noch Johnson eine Möglichkeit, doch ein starker Einsatz von Mascherano verhinderte den möglichen Ausgleich (88.).
Am Ende verliert Borussia Mönchengladbach knapp mit 1:2. Es war sicherlich etwas mehr drin an diesem Abend, doch letztlich setzte sich die individuelle Klasse des FC Barcelona durch. Ein Festtag war es dennoch im Borussia-Park ...
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb, Christensen, Elvedi - Kramer, Dahoud - Traoré, Wendt - Stindl (83. Hahn) - Raffael (48. Johnson), Hazard (79. Herrmann)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Vestergaard, Hofmann
FC Barcelona: ter Stegen - Sergi Roberto, Piqué, Mascherano, Jordi Alba - Busquets - Rakitic (60. Arada Turan), Iniesta - Paco Alcacer (54. Rafinha), Suarez, Neymar
Tore: 1:0 Hazard (35.), 1:1 Arda Turan (65.), 1:2 Piqué (74.)
Gelbe Karten: - Mascherano, Piqué, Neymar
Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)
Zuschauer: 46.283 (ausverkauft)