Nachdreher zum Derby in Müngersdorf

Rose: »Es war wichtig, kühlen Kopf zu bewahren«

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Marco Rose feierte nach dem Derby gemeinsam mit Lars Stindl und Denis Zakaria vor der Kurve (Foto: TORfabrik.de)

Borussia Mönchengladbach hat das rheinische Derby für sich entschieden. Die Mannschaft hat die besonderen Umstände dieses Spiel angenommen und letztlich verdient gewonnen. Marco Rose war anschließend glücklich, wusste die Partie aber auch richtig einzuordnen.

Nach der Niederlage gegen Leipzig vor der Länderspielpause hatte Marco Rose klare Worte gefunden. Trotz des verlorenen Spiels lobte der Trainer die Herangehensweise seiner Mannen und sprach von einer Messlatte, die man mit dieser Leistung gelegt habe, die man künftig nicht unterschreiten wolle. Nach dem Derbysieg stellte sich die Frage - rein vom Ergebnis her gesehen - nicht, doch natürlich stand sie im Raum: War das 1:0 in Müngersdorf eine Leistung über der eigenen Messlatte?

»Natürlich habe ich nach dem Leipzig-Spiel von einer ›Benchmark‹ gesprochen, die wir uns gesetzt haben«, sagte Marco Rose. »Ich finde schon, dass wir davon auch viel auf den Platz gebracht haben. Trotzdem war es ein anderer Gegner und andere Umstände.« Das Derby ist halt kein Spiel wie jedes andere und die Bedeutung, welche die Partie auch teamintern hatte, wurde Rose während der letzten Tage gewahr. »Wir haben mit der Mannschaft darüber gesprochen, was das Derby bedeutet und was wichtig ist. Da kamen erstaunlicherweise für mich viele Dinge, die wir mitnehmen konnten.«

Rose nannte die erfahrenen Derbyspieler wie Yann Sommer oder Patrick Herrmann (»Flaco hat es mehr auf die emotionale Ebene gebracht«), die wichtigen Input geliefert hätten. »Ein wichtiger Fakt war, dass wir uns unserer Stärke bewusst sind, dass wir kühlen Kopf bewahren und dass wir auch mutig Fußball spielen und uns nicht nur auf ein grundsätzlich emotionales Spiel einlassen«. Tatsächlich fanden die Borussen die richtige Mischung zwischen der geforderten Derby-Leidenschaft und der fußballerischen Qualitäten. Wobei die Sache natürlich deutlich einfacher gewesen wäre, wenn die Offensivabteilung in den entscheidenden Momenten öfter miteinander Lösungen gesucht hätte, als es mit Einzelaktionen zu probieren.

Nach dem Spielverlauf hätte das Derby eigentlich zur Halbzeit bereits entschieden sein müssen. »In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft sowohl mit Ball, als auch gegen den Ball ein sehr gutes Spiel gemacht«, konstatierte Rose. »Zur Pause hätten wir durchaus früher führen können oder sogar müssen.« Rose lobte seine Mannen dafür, dass sie das Derby angenommen hätten, bei dem es um Zweikämpfe und Intensität geht, aber gleichzeitig auch spielerische Lösungen gesucht und gefunden hätten. »Das haben wir heute in der ersten Halbzeit phasenweise richtig gut hinbekommen.« Doch im zweiten Durchgang blieb vieles Stückwerk. »Wir haben ein bisschen den Zugriff verloren, weil wir uns zu wenig gut ohne Ball bewegt haben«, erklärte Rose. »Wir haben zwar die langen Bälle von Köln gut und fleißig verteidigt, aber natürlich musst du immer aufpassen, dass nicht noch einer durchrutscht. Am Ende nehmen wir dieses 1:0 gerne mit«.

Rose hatte gegenüber dem Leipzig-Spiel zwei Veränderungen vorgenommen. Johnson stand wegen Problemen mit der Nackenmuskulatur nicht im Kader, dürfte aber für das Wolfsberg-Spiel am Donnerstag wieder zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für Oscar Wendt, den Magen-Darm-Probleme kurzfristig aus dem Spiel nahmen und Ramy Bensebaini zu seinem Bundesligadebüt verhalfen. Der Algerier erfuhr erst am Mittag von seinem Einsatz. »Er hat mit Algerien den Africa-Cup gewonnen, hat in Frankreich auch international gespielt und ist schon erfahren, auch wenn er mit 24 noch jung ist«, sagte Rose. »Ramy hat seine Sache gut gemacht«. Das galt auch für Christoph Kramer, der in der ungewohnten Rolle als Achter spielte.

Am Ende tanzten die Borussen wieder einmal auf dem Rasen in Müngersdorf. Die Ausgelassenheit machte deutlich, dass den Spielern die Bedeutung dieser Partie bewusst war und auch die Neuzugänge wirkten so, als ob sie begriffen hätten, dass es diesmal um mehr als nur drei Punkte ging. Marco Rose, der anders als seine Vorgänger nach Spielschluss mit in die Kurve ging, fasste zusammen: »Wir fahren heute sehr, sehr glücklich nach Hause, weil wir uns und unsere Fans mit drei Punkten belohnt haben, was in einem Derby sehr wichtig ist.«

 


von Marc Basten

 

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