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Oscar Fraulo: Der Rückkehrer will sich durchsetzen

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Hat den Durchbruch im Visier - Oscar Fraulo (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Immerhin zwei Millionen Euro investierte Borussia Mönchengladbach vor zwei Jahren in das damals 18-jährige Talent Oscar Fraulo. Nach einem Jahr auf Leihbasis beim niederländischen Erstligisten FC Utrecht möchte sich der junge Däne nun bei Borussia durchsetzen. Doch die Konkurrenz ist groß.

Die zweite Trainingswoche der Sommervorbereitung von Borussia Mönchengladbach ist in vollem Gange. Einer, der eifrig mitmischt, ist Oscar Fraulo. Auch wenn der junge Däne die Gegebenheiten am Borussia-Park schon gut kennt, ist er gefühlt doch eine Art Neuzugang. 2022 kam er als 18-Jähriger mit einigen Erwartungen vom FC Midtjylland an den Niederrhein und hinterließ in den ersten Trainingswochen seine Duftmarken. Es sah so aus, als ob das Talent gleich bei den Profis durchstarten könnte. 

Doch nach der Vorbereitung verschwand Fraulo schnell in der zweiten oder dritten Reihe. Unter dem damaligen Trainer Daniel Farke kam der Mittelfeldspieler nur zu zwei Kurzeinsätzen. Als Gerardo Seoane im vergangenen Sommer übernahm, war im erweiterten Kader eine Planstelle im Mittelfeld für einen Nachwuchs-Akteur frei. Rocco Reitz und Oscar Fraulo schienen zunächst gleichauf, ehe Reitz die Nase ein klein wenig vorn hatte. Die Aussicht auf ein weiteres Jahr ohne viel Spielpraxis war weder für Fraulo noch für Borussia erstrebenswert, sodass ein Leihgeschäft mit dem FC Utrecht zustande kam. 

Die Konkurrenz steht sich regelrecht auf den Füßen

Dort bekam Fraulo die erhofften Einsatzzeiten und machte 35 Spiele. »Das war meine erste echte Saison im Männerfußball und bedeutungsvoll für mich«, sagte er im Pressegespräch am Dienstag. »Ich bin erwachsener geworden«. Das ist in den ersten Trainingstagen zu sehen, Fraulo wirkt robuster als im letzten Sommer. »Läuferisch habe ich auch zugelegt und mein Positionsspiel verbessert«, so Fraulo. »Ich bin jetzt bereit, für Gladbach zu spielen und das ist mein Ziel.«

Die nächsten Wochen will der 20-Jährige nutzen, um das Trainerteam von seinen Qualitäten zu überzeugen. Wohl wissend, dass sich die Konkurrenz im Mittelfeld regelrecht auf den Füßen steht. Fraulo, der seine Position als Sechser oder Achter sieht, muss sich aktuell mit Neuhaus, Kramer, Koné, Sander, Weigl und Reitz um die Plätze balgen. Auch wenn vermutlich der eine oder andere in der Sommerpause noch gehen wird, so steht auf der To-do-Liste von Roland Virkus noch die Verpflichtung eines gestandenen Sechsers. Es wird also nicht einfach werden für Fraulo, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. 

Weitere Leihe könnte ein Thema werden

»Deshalb ist es wichtig, dass ich jeden Tag im Training Vollgas gebe und dem Coach zeige, dass er auf mich setzen kann«, gibt sich Fraulo kämpferisch. Die nächsten Wochen mit dem Trainingslager in Rottach-Egern werden zeigen, wohin die Reise von Oscar Fraulo in der neuen Saison gehen wird. Sollte sich abzeichnen, dass er keine realistische Chance auf einen regelmäßigen Platz im Spieltagskader haben wird, könnte eine weitere Ausleihe ein Thema werden. 

»Ich konzentriere mich im Moment von Tag zu Tag auf das Training hier und denke nicht an das, was möglicherweise in zwei Monaten ist. Mit ist klar, dass ich jeden Tag mein Bestes geben muss, um mich hier zu zeigen«. Der Vertrag des Dänen bei Borussia hat noch eine Laufzeit bis 2026 und insofern würde ein weiteres Jahr auf Leihbasis bei einem anderen Verein für alle eine denkbare Option sein. Aber vielleicht macht Oscar Fraulo den nächsten Schritt ja schon in diesem Jahr bei Borussia. Das Beispiel Rocco Reitz hat gezeigt, wie schnell es gehen kann.

 


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