In den sozialen Medien wurden die Fans von Arsenal London in den letzten Tagen immer nervöser. Wurden doch am vergangenen Wochenende Fotos ‚geleaked‘, die Granit Xhaka beim Fotoshooting im neuen Trikot der Gunners zeigten. Doch die Freude der Anhänger über den Neuzugang wurde gebremst, weil eine offizielle Bestätigung des Transfers auf sich warten ließ.
Die konnte es zum Zeitpunkt des Fotoshootings allerdings auch noch nicht geben, weil die Verhandlungen zwischen Borussia und Arsenal noch nicht komplett abgeschlossen waren. Xhaka weilte angesichts des angedachten – und nun vollzogenen – Wechsels in der englischen Metropole, um organisatorische Dinge zu klären. Dazu gehörten auch die Aufnahmen für seine offizielle Vorstellung. Aktuell weilt der 23-Jährige bei der Schweizer Nationalmannschaft, um sich auf die Europameisterschaft vorzubereiten, so dass die Fotos aus Termingründen vorzeitig im Kasten sein mussten.
Ein solches Vorgehen ist nicht unüblich. Dass private Fotos vom Fotoshooting allerdings in die Öffentlichkeit gelangen, schon. Das setzte Arsenal schon unter einen gewissen Druck bei der Klärung letzter Ablösemodalitäten, schließlich warteten die Fans immer dringender auf die offizielle Verkündung des Transfers. Doch nun können alle Arsenal-Supporter aufatmen: Granit Xhaka ist definitiv ein Gunner.
Borussia Mönchengladbach erhält im Gegenzug eine Rekordablöse. Über die genaue Höhe wurde zwar offiziell nichts bekannt gegeben, doch nach wie vor ist ein Betrag von über 40 Millionen Euro, zuzüglich einiger ‚Nebengeräusche‘, im Gespräch. Arsenal hat bislang noch nie so viel für einen defensiven Mittelfeldspieler gezahlt – allerdings hatten die Engländer auch noch nie so viel Fernsehgelder zur Verfügung.
Wie schon mehrfach erläutert, kann sich Borussia Mönchengladbach über einen großen Geldbetrag freuen. Angesichts dieser Zahlen war es ein Muss, Xhaka zu verkaufen und nicht auf die Erfüllung des Vertrages zu bestehen.
Andererseits verliert die Fohlenelf eine absolute Persönlichkeit, die vor allem im letzten halben Jahr nochmal einen gewaltigen Sprung gemacht hat. Fußballerisch und strategisch hatte Xhaka schon immer was drauf. Doch zuletzt hat er bewiesen, dass er ein absoluter Teamplayer ist. Er stellte sich in den Dienst der Mannschaft, sicherte für Dahoud ab und verzichtete darauf, sich auf Kosten des Gefüges in den Vordergrund drängen zu müssen. Im Winter versprach er, dass Undiszipliniertheiten wie gegen Darmstadts Niemeyer nicht mehr vorkommen würden und er hielt Wort. Eine Gelbe Karte in der Rückrunde, aber auch eine veränderte Körpersprache, unterstreichen den Reifeprozess.
»Wir verlieren einen sehr, sehr guten Spieler, aber wir haben mit der erzielten Ablösesumme die Möglichkeit, unsere Mannschaft weiter sinnvoll zu ergänzen«, erklärte Borussias Sportdirektor Max Eberl am Mittwoch.
Man darf gespannt sein, welche Lösungen Eberl & Co parat haben werden. Und Granit Xhaka kann man einfach nur »alles Gute« wünschen. »Bei Granit bedanken wir uns für seinen Einsatz für Borussia in den vergangenen vier Jahren. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seinem neuen Klub in London«, sagte Max Eberl.