Länderspielpause ist Testspielzeit. Borussia Mönchengladbach nutzte dies am Freitagnachmittag zu einem Spiel gegen den MSV Duisburg. Für die 1.050 Zuschauer am Fohlenplatz gab es allerdings keine Tore zu sehen. Dafür einen sehr engagierten Tabellenletzten der 2. Liga aus Duisburg, der sich den Achtungserfolg verdiente.
André Schubert schickte eine mit den U23-Spielern Knipping und Sezer ergänzte Elf auf den Platz. Tony Jantschke spielte nach überstandener Verletzung 90 Minuten durch. Der Kapitän begann zunächst auf der Doppel-6, in der letzten halben Stunde rückte er auf die rechte Seite. Thorgan Hazard wurde als zweite Spitze aufgeboten, André Hahn auf der Außenbahn.
Der Gast aus Duisburg verteidigte überraschend ›hoch‹ und störte empfindlich den Spielaufbau der Borussia. Daraus folgten viele Ballverluste der Gladbacher beim Versuch, sich zügig aus den Drucksituationen zu befreien. Gleichzeitig musste man im defensiven Umschaltspiel zu der einen oder anderen ›Muss-Grätsche‹ greifen, um einen Durchbruch der Duisburger zu verhindern.
So entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel ohne Struktur auf beiden Seiten. Im ersten Durchgang gab es weder hüben noch drüben eine nennenswerte Torgelegenheit. Stattdessen spielte sich das Geschehen zwischen den beiden Strafräumen ab, wo sich die Akteure ziemlich beharkten. Leidtragender war dabei Nico Schulz, der als Linksverteidiger aufgeboten war. Fünf Minuten vor der Pause verdrehte sich der Ex-Herthaner, ohne nachhaltige Gegnereinwirkung, das linke Knie.
Das sah nicht wirklich gut aus und Oscar Wendt ersetzte Schulz nach dem Seitenwechsel. Dazu kam Ndenge für Sezer als zweiter Sechser.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Borussia die beste Phase, in die auch zwei der insgesamt drei Torchancen fielen. Zunächst gab es ein schönes Zusammenspiel zwischen Traoré und Hrgota, der Schwede zielte von links knapp mit einem Flachschuss am langen Pfosten vorbei (50.). Fünf Minuten später folgte ein zügiger Angriff über Wendt und Traoré, an dessen Ende wiederum Hrgota zum Abschluss kam. Während der Duisburger Keeper schon überwunden war, blockte Wolze den Schuss auf der Linie und verhinderte den Einschlag.
In der Folgezeit verebbten die Bemühungen der Borussen, zudem trugen diverse Wechsel auf beiden Seiten nicht wirklich etwas zum Spielfluss bei. Bei der Fohlenelf kamen nach einer Stunde Raffael und Stindl für Traoré und Korb. Danach spielte Jantschke Rechtsverteidiger, Stindl ging auf die Sechs und Hazard auf die Außenbahn. Der Belgier war es auch, der zehn Minuten vor Schluss die letzte Möglichkeit hatte. Duisburgs Keeper lenkte Hazards Schuss über den Querbalken (80.).
Kurz zuvor hatte der MSV nach einem Konter seine einzige nennenswerte Chance, doch Chanturia konnte von einem Ballverlust von Raffael nicht profitieren und scheiterte an Heimeroth (72.).
Das torlose Remis war letztlich gerecht. Borussia hatte von den wenigen Möglichkeiten die besseren, dafür ging der MSV engagierter zu Werke. Bleibt letztlich nur zu hoffen, dass sich Nico Schulz nicht ernsthafter verletzt hat. Als erstes Statement hieß es, die Auswechslung sei »eine Vorsichtsmaßnahme« gewesen.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Heimeroth - Korb (58. Stindl), Knipping, Brouwers (86. van den Berg), N. Schulz (46. Wendt) - Sezer (46. Ndenge), Jantschke - Traoré (58. Raffael), Hahn (86. Lenz) - Hazard, Hrgota
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen (Kleve)
Zuschauer: 1.050 Fohlenplatz am Borussia-Park