Bis zum 31. August ist das Transferfenster noch geöffnet. Borussias Sportdirektor Max Eberl hatte in den letzten Wochen stets betont, dass man »den Markt im Auge behalten« werde. So kam es, dass kurzfristig Nico Schulz von Hertha BSC verpflichtet wurde. Die Gladbacher, so Eberl, hätten Schulz als Option für den kommenden Sommer auf dem Zettel gehabt. Er hätte Berlin 2016 ablösefrei verlassen können. Doch Schulz wollte jetzt gehen und Gladbach brauchte Alternativen für die linke Seite.
»Die Situation hatte sich bei ihm und bei uns geändert«, so Eberl. »Das haben wir neu bewertet. Wir machen uns Gedanken, ziehen Rückschlüsse und versuchen Entscheidungen zu fällen. Das haben wir hier gemacht«. Nico Schulz ist für Lucien Favre eher eine Option für die Offensive. »Er kann für mich vor allem links im Mittelfeld spielen«, so der Coach. »Nachher auch Linksverteidiger, aber das braucht seine Zeit«.
Die Premiere für Nico Schulz am Sonntag gegen Mainz wird es definitiv nicht geben. »Er ist nicht im Kader«, stellte Favre klar. Derweil schloss Max Eberl bis zum 31. August weitere personelle Veränderungen nicht aus. »Es kann durchaus noch was passieren«, sagte er. Seine Aussage sei zwar »keine Gewähr, dass wir noch was machen«, doch offensichtlich gibt es konkrete Gedankenspiele.
Für die Heimspielpremiere am Sonntag wird das jedoch nichts ändern. Gut möglich, dass Lucien Favre der Startelf von Dortmund die Gelegenheit zur Rehabilitation gibt. Mit Ausnahme von Fabian Johnson, der mit einem Muskelfaserriss in der Wade ausfällt. Natürlich ließ sich Favre am Freitag nicht auf seine Aufstellung festnageln. »Ich überlege die ganze Woche. Es gibt Fragen – in der Abwehr, zentral im Mittelfeld und vorne. Wir trainieren Samstagnachmittag nochmals, dann werden wir sehen«.
Alternativen hat der Coach, wenngleich neben Johnson und Nico Schulz vier weitere Akteure nicht zur Verfügung stehen. Alvaro Dominguez fehlt noch länger, Martin Stranzl ist nach wenigen Trainingseinheiten noch nicht so weit. Und auch André Hahn gehört nicht zum Aufgebot. Dazu wird Havard Nordtveit noch einmal wegen seines Witz-Platzverweises aus dem Augsburg-Spiel ausgebremst.
»Die anderen sind da«, sagt Favre, der die Auftaktpleite in Dortmund, zumindest öffentlich, abgehakt hat. »Das ist Vergangenheit«. Der Auftrag für Sonntag ist klar: »Es war immer schwer gegen Mainz, aber wir wollen so schnell wie möglich anfangen zu punkten«.