Gut fünf Minuten waren am Freitagnachmittag in der ersten Halbzeit auf dem Fohlenplatz neben dem Borussia-Park im Testspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem MSV Duisburg noch zu spielen. Kurz hinter der Mittellinie in der gegnerischen Hälfte ging Nico Schulz auf der linken Seite in ein Laufduell. Es gab einen kurzen Kontakt mit dem Gegenspieler, Schulz geriet aus der Balance und verdrehte sich unglücklich das linke Knie.
Man musste befürchten, dass sich der 22-Jährige ernsthafter verletzt hatte. Er lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen und humpelte nach der Erstbehandlung mit bandagiertem Knie vom Platz. Doch bei Borussia zeigte man sich optimistisch, Trainer André Schubert sprach nach der Partie davon, dass es Schulz schon besser gehe.
Doch am Montag ergab eine eingehende Untersuchung die niederschmetternde Diagnose: Bei Nico Schulz ist das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen. Der ehemalige U21-Nationalspieler wird kurzfristig operiert und wird nach Angaben von Mannschaftsarzt Dr. Hertl »voraussichtlich sechs Monate ausfallen«.
Damit ist für den letzten Neuzugang des vergangenen Sommers die Saison gelaufen. Allenfalls in den abschließenden Partien der Spielzeit könnte er, bei optimalem Heilungsverlauf, sein Comeback geben. Wahrscheinlicher aber ist, dass zu den vier Pflichtspieleinsätzen 2015/2016 kein weiterer hinzukommen wird.
Nach Patrick Herrmann ist Nico Schulz der zweite ›Knie-Fall‹ innerhalb kürzester Zeit. Während bei Herrmann die Hoffnung besteht, dass er ohne Operation in absehbarer Zeit wieder auf dem Platz steht, geht bei Schulz kein Weg an einem Eingriff vorbei.
Dass sich beide Spieler ihre Verletzungen jeweils während eines Testspiels in der Länderspielpause zuzogen, ist purer Zufall. Dennoch sollte man bei Borussia vielleicht überlegen, in der letzten Länderspielpause des Jahres im November lieber die Füße hochzulegen und die Knie zu schonen.