Im Jahr 2015 hat Oscar Wendt, mit Ausnahme des Derbys gegen den FC, alle Pflichtspiele von Borussia Mönchengladbach über die volle Distanz absolviert. Zwar sagt Lucien Favre, dass es auf der laufintensiven Position des Außenverteidigers »fast unmöglich« sei, durchzuspielen, doch Oscar Wendt bildete eine Ausnahme.
»Das wir nicht mehr so viel rotiert haben war besser für mich«, sagt Wendt. »Ich habe ja schon öfter gesagt, dass ich nicht der größte Fan der Rotation bin«. Gleichwohl war er zeitweise kräftemäßig am Limit. »Wenn alles so gut läuft wie in der Rückrunde, dann bist du total fokussiert und denkst nicht über fehlende Kraft nach. Aber nach Saisonschluss habe ich gemerkt, wie nötig der Urlaub war«.
Die Akkus hat er wieder aufgeladen und noch vor Saisonstart möchte der Schwede gerne Nägel mit Köpfen machen und seinen 2016 auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängern. Im Herbst wird Wendt 30, seine Zukunft sieht er weiter in Mönchengladbach. »Borussia ist ein guter Platz, um Fußball zu spielen«, sagt Wendt. »Mein Berater und Max Eberl sprechen wegen einer Vertragsverlängerung und ich hoffe, dass das vor Beginn der Saison erledigt ist. Ich möchte mich voll auf die Spiele konzentrieren«.
Schließlich geht es für Wendt und Borussia darum, die Ernte der Saat aus dem Vorjahr einzufahren. »Wir haben eine spannende Saison vor uns. Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen die besten Mannschaften gut spielen können. Jetzt liegt es an uns zu beweisen, dass wir in der Champions League mithalten können«. Bis zum Pflichtspielstart, so ist sich Wendt sicher, hat Borussia auch die neuen Spieler integriert. »Noch haben wir ein paar Wochen, um die Automatismen zu erarbeiten. Alle wissen, was unser Trainer will und ich glaube, dass es für die Neuen einfach ist, reinzukommen«.
»Wir müssen die Stärken jedes Spielers nutzen«, fordert Wendt mit Blick auf die veränderten Qualitäten nach dem Abgang von Kruse und Kramer. Er selbst sieht seine Stärke neben der soliden Defensive weiter bei den Offensivaktionen. »Ich probiere immer nach vorne zu kommen, aber manchmal kontern wir so schnell, dass ich gar nicht mitkomme«.
Die Abstimmung mit seinen Vorderleuten ist dabei ein wichtiger Faktor, wobei Wendt diesbezüglich keine Probleme sieht. »In der Rückrunde hat es mit Fabi gut geklappt, aber auch mit Thorgan oder André. Es ist mir egal, wer vor mir spielt. Wichtig ist, dass die Mannschaft funktioniert. Ich habe auch gut mit Juan gespielt und der kann gar nicht defensiv spielen«.
Nun freut sich Oscar Wendt darauf, dass es bald losgeht. Der Wunsch, dass bis dahin der neue Vertrag in trockenen Tüchern ist, dürfte leichter zu erfüllen sein, als sein weiteres Anliegen. »Ich hoffe, wir rotieren nicht so viel wie in der Hinrunde der letzten Saison. Aber das ist nicht meine Entscheidung ...«