Zwei Spiele in der Rückrunde, zwei Niederlagen. Nun kommt mit Werder Bremen eine Mannschaft, gegen die Borussia in dieser Saison schon zweimal unterlegen war. »Werder ist sehr gut aus der Winterpause gekommen«, sagte André Schubert, der das von seinem Team nicht behaupten kann.
Dennoch gibt sich der Coach betont gelassen und lächelt aufkommendes Krisengerede weg. »Ich hoffe, ich mache meinen Job nicht so dramatisch wie ihr das macht«, sagte der 44-Jährige am Donnerstag bei der turnusmäßigen Pressekonferenz zu den Journalisten. Besondere Ansprachen oder Maßnahmen hat es nach den beiden Niederlagen zum Auftakt jedenfalls nicht gegeben.
»Die Jungs sind ja nicht psychisch krank«, sage Schubert. »Wir arbeiten jede Woche gleich, analysieren und wollen uns entwickeln. Es hilft niemandem, panisch zu werden. Weswegen auch? Es gibt Phasen in einer Saison, wo es nicht so läuft. Wenn es grundsätzliche Dinge gibt, an denen wir arbeiten müssen, dann tun wir das. Mit aller Ruhe«.
Der Trend aus den letzten Spielen, dem Gegner zu viele einfache Torchancen zu gestatten, wurde in Mainz vorerst gestoppt. Für die Gegentorflut davor führt Schubert die besondere Situation an. Viele Ausfälle und eine extreme Belastung am Limit, die sich in den letzten Spielen des Jahres bemerkbar machte. »Das ist ganz normal«, so Schubert. Die Pause sei danach sehr kurz gewesen und jetzt »sind wir noch nicht bei diesen 100 Prozent«. Doch der Coach sieht sein Team auf dem Weg. »Das Spiel in Mainz war ein Schritt«.
Gegen Bremen will man daran anknüpfen und diesmal die Chancen besser nutzen, die man sich erspielt. Es soll auch weiter mit Risiko angergriffen werden. »Wir werden nur Torsituationen herausspielen, wenn wir mit einem gewissen Risiko spielen. Leichtfertige Ballverluste in gewissen Bereichen müssen wir vermeiden und insgesamt gut aufbauen, nachrücken und die Rückräume besetzen«.
Dazu wird es auch wieder den einen oder anderen langen Ball geben, was laut Schubert der Jahreszeit geschuldet ist. »Die Platzbedingungen sind nicht so optimal«. Gegen »physisch starke und groß gewachsene« Bremer wird man damit nicht allzu weit kommen. Bremen ist mit vier Punkten gegen Schalke und Hertha »bemerkenswert« gestartet. »Es ist eine aggressive Mannschaft, das kennen wir noch aus dem Dezember. Wir sind gut vorbereitet«, ist sich Schubert sicher.
Hinsichtlich der Aufstellung hielt sich der Trainer wie gewohnt bedeckt. Er schloss jedoch Veränderungen nicht aus und lobte vor allem Branimir Hrgota und Thorgan Hazard für ihre Trainingsleistungen und den Schwung, den sie nach ihren Einwechslungen in Mainz gebracht haben. Gut möglich, dass zumindest Hazard gegen Werder von Beginn an spielen darf.
Das wird wohl auch Mo Dahoud, der nach seiner Schnittverletzung an der Hand mit anschließender Operation wieder trainierte. Der 20-Jährige hat eine neue Schiene erhalten. »Die ist deutlich kleiner und momentan sieht es gut aus«, sagte Schubert. »Wir gucken mal, wie er damit klarkommt und entscheiden letztendlich morgen, ob es zu einem Spieleinsatz reicht. Wenn Mo spielen könnte, würde er die Handlungsoption erhöhen«.