Lucien Favre nicht ganz zufrieden nach dem Porto-Spiel

»Manchmal zu eigensinnig«

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
Chef auf dem Platz - Granit Xhaka (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Chef auf dem Platz - Granit Xhaka (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Das 2:1 gegen den FC Porto war ein interessantes und nicht nur für Lucien Favre aufschlussreiches Testspiel. Lars Stindl zeigte, dass er auch in der offensiven Rolle eine Verstärkung ist.

Überbewerten wollte Lucien Favre die Partie gegen den portugiesischen Vizemeister am Freitagabend im sommerlich lauen Borussia-Park nicht. »Es war ein Freundschaftsspiel«, sagte der Schweizer. »Man hat die Qualität von Porto gesehen, man hat unsere Qualität gesehen. Wir haben viel verteidigt, manchmal zu tief gestanden. Wir müssen einen Schritt höher spielen und mit mehr Ballbesitz das Spiel beherrschen. Sie haben immer Winkel kreiert und mit einem 4-4-2 flach musst du ein paar Sachen anders machen. Aber insgesamt sind wir viel gelaufen und das ist gut in der Vorbereitung«.

»Statt einfach zu spielen, war es manchmal zu eigensinnig«, monierte der Coach. »Wenn wir kollektiv spielen können, war es gut«. So gab es vor allem im ersten Durchgang einige sehr ansehnliche Ballzirkulationen zu beobachten, an denen sich auch Lars Stindl in neuer Rolle nahtlos beteiligte. »Stindl vorne mit Raffael - da haben wir eine interessante Sache gesehen«, meinte Favre.

Stindl traf mit dem ersten Torschuss, der quirlige Traoré besorgte mit der zweiten Chance das 2:0. Gleichwohl werden sich ›Ibo‹ & Co. von Favre auch Kritik anhören müssen. »In der zweiten Halbzeit verlieren wir mehrmals den Ball, weil wir zu viel wollen«.

Dass Stindl als zweite Spitze auflief, hatte nichts mit dem kurzfristigen Ausfall von André Hahn zu tun. »Hahn war ohnehin erst für den Samstag eingeplant«, so Favre. Das ›Experiment‹ mit Stindl ist als gelungen zu bezeichnen, wenngleich es noch Luft nach oben gibt.

Als »interessant« beschrieb Favre das Duo Xhaka und Dahoud im defensiven Mittelfeld sowie das junge Innenverteidigerpaar Schulz und Christensen, das auffällig abgeklärt agierte.

Die Verletzung von André Hahn (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) ordnete der Coach als nicht »ganz so schlimm« ein, bei Hazard hofft Favre auf einen kurzfristigen Einstieg ins Mannschaftstraining. Die ›ewigen Patienten‹ Dominguez und Stranzl sollen gegen Bursaspor am Samstagnachmittag (16 Uhr in Herne) »vielleicht eine Halbzeit spielen«.

Gegen die Türken wird eine »ganz andere Mannschaft auflaufen«, wie Favre betonte. »Vorne werden Drmić und Hrgota spielen, Korb wird hinten rechts verteidigen. Aber Jantschke muss bereit sein nach 60-70 Minuten, weil Korb erst anderthalb Wochen trainiert hat. Das ist gefährlich. Auf der linken Seite kommt Wendt nicht infrage, das Mittelfeld wird ganz anders sein. Wir müssen aufpassen mit der Belastung, vor allem bei den Nationalspielern«.

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