Max Eberl muss in der Sommerpause mehrgleisig fahren und eine große Anzahl an möglichen Szenarien vor Augen haben. In der Vergangenheit konnte Borussias Sportdirektor oft dadurch überzeugen, dass er diverse Problemstellungen strukturiert abarbeitete und Lösungen präsentierte. Meist war mit Beginn der Sommerpause klar, welche Spieler den Verein verlassen werden und wenn nicht bereits neue Spieler da waren, so war doch relativ klar, auf welchen Positionen sich noch etwas tun würde.
Im letzten Sommer wusste Eberl um die Abgänge von Christensen, Dahoud und Hahn. Mit Ginter und Zakaria besetzte er die Schlüsselpositionen noch vor dem Trainingsauftakt und auch wenn es bei all der Kritik in den letzten Monaten etwas untergegangen ist, hat Eberl da richtig gute Transfers getätigt. Gerade Christensen war ein immenser Verlust, den Ginter kompensieren konnte. Und Zakaria hat Dahoud in Windeseile vergessen lassen.
Das ›Beiwerk‹ zu den beiden Toptransfers war ein absoluter Volltreffer mit Cuisance, sowie die letztlich eher missglückte ›Ein-Jahres-Leihe‹ von Oxford (siehe ›Die Lehren aus der Oxford-Leihe‹), wobei hier kein nachhaltiger Schaden entstanden ist. Villalba war und ist ein Perspektivspieler, der interessante Anlagen besitzt. Der Zukauf von Grifo als dritten ›Hochkaräter‹ war trotz der enttäuschenden Saison des Italieners ein kluger Transfer. Ein Fehlgriff war lediglich die Last-Minute-Verpflichtung von Bobadilla. Die Idee dahinter war die richtige, doch ›Boba‹ der falsche Spieler.