Julian Weigl

»Mit neuem Elan und mehr Aktivität anlaufen«

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Julian Weigl beim Pressegespräch am Dienstag (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Julian Weigl war in der abgelaufenen Saison unumstrittener Stammspieler bei Borussia Mönchengladbach. Als alleiniger Sechser nahm er dabei weniger am Spiel teil als gewohnt. Jetzt werden die Karten neu gemischt und der 28-Jährige möchte »wieder mehr Fußball spielen«.

Dass Julian Weigl sich in der vergangenen Saison sehr in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, ist unbestritten. Beim damaligen ‘Umbruch’ sollte er gemeinsam mit Kapitän Jonas Omlin und Florian Neuhaus das neue Führungstrio bilden. Doch Omlin brach direkt zu Saisonbeginn verletzungsbedingt weg, wodurch Weigl die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte. Und da sich Neuhaus nicht als Stammspieler etablieren konnte, stand Weigl oftmals allein im Wind.

Hinzukam, dass er systembedingt in die Rolle des defensiven Sechsers gedrängt wurde. Das machte er klaglos, auch wenn er dadurch seiner eigentlichen Stärken beraubt wurde. Es war anerkennenswert, dass Weigl ohne Rücksicht auf den eigenen Reputationsverlust plötzlich mehr grätschte, als Bälle zu verteilen. Als ihm im Verlauf der Rückrunde des Öfteren ein zweiter Sechser an die Seite gestellt wurde und man sich die ‘Drecksarbeit’ teilen konnte, war Weigl zwar mehr ins Spiel eingebunden, aber längst nicht solch ein Fixpunkt wie in seinem ersten Jahr bei Borussia. 

»Ich will wieder mehr Fußball spielen und dem Spiel meinen Stempel aufdrücken«

In der neuen Saison soll sich das wieder ändern. »Ich will wieder mehr Fußball spielen und dem Spiel meinen Stempel aufdrücken«, sagte der 28-Jährige am Dienstag nach dem Training im Pressegespräch. »Defensiv habe ich sicher einen Schritt nach vorn gemacht, aber ich hatte nicht mehr so viele Ballkontakte«, resümierte er für sich persönlich die abgelaufene Spielzeit. Das lag nicht nur an seiner defensiveren Rolle, sondern auch an der allgemeinen Ausrichtung. »Wir haben viel abgewartet und auf Umschaltsituationen gelauert.«

Davon möchte man künftig etwas abrücken. »Wir wollen mit neuem Elan und mehr Aktivität anlaufen«, erklärt Weigl und ergänzt: »Wir trainieren viel im läuferischen Bereich und speziell das Eins-gegen-Eins-Verteidigen«. Die Borussen wollen wieder mehr agieren, als nur reagieren. »Man kann das ja schon an den Neuzugängen ablesen, dass wir wieder eine aktivere Spielweise an den Tag legen möchten. Die Jungs bringen Hunger mit und haben Lust auf ihre neue Aufgabe.«

»Gerade in diesem Bereich ist es momentan recht voll«

Ob Julian Weigl weiterhin gesetzt sein wird, ist angesichts der gewachsenen Konkurrenz im zentralen Mittelfeld nicht sicher. »Gerade in diesem Bereich ist es momentan recht voll«, weiß Weigl. Rocco Reitz hat sich positioniert und durch die Teilnahme an der EM-Vorbereitung bei der A-Nationalmannschaft - inklusive des Lobes von Bundestrainer Nagelsmann - an Selbstverständnis gewonnen. Neuzugang Philipp Sander hat bereits angedeutet, dass er vom Typ her die Körperlichkeit mitbringt, die gerade auf der Doppelsechs so wichtig ist.

Oscar Fraulo ist wieder da, Manu Koné bislang nicht weg und weder bei Christoph Kramer noch Florian Neuhaus hat sich etwas in dieser Richtung getan. Im Gegenteil – Neuhaus bekräftigte am Montag öffentlich, dass er nicht an Abschied denkt, sondern weiter bei Borussia bleiben möchte. Julian Weigl hebt die »Variabilität« hervor, welche die große Auswahl an unterschiedlichen Typen mit sich bringt. »Für einen Trainer gibt es nichts Besseres«, sagt er. Weigl selbst wird sich zeigen müssen, um seine Akzeptanz als Führungsspieler zu bewahren.

 


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