Das dritte ‘International-Break’ der gefühlt noch immer jungen Saison hat Borussia Mönchengladbach genutzt, um ein Testspiel gegen den Zweitligisten Preußen Münster zu absolvieren. Die nicht bei ihren Nationalmannschaften weilenden Profis sollten im Rhythmus bleiben oder im Falle von Neuhaus, Čvančara & Co. Spielpraxis sammeln. Dazu wurde die Gelegenheit genutzt, dass Jonas Omlin erstmals nach seiner Verletzung unter wettkampfähnlichen Bedingungen zwischen den Pfosten stehen konnte.
Bei der Aufstellung musste Gerardo Seoane vor allem in der Defensive improvisieren, nachdem Elvedi und Netz weiterhin nicht zur Verfügung stehen und Friedrich wegen muskulärer Probleme geschont wurde. So stand mit Lainer als Rechtsverteidiger nur ein ‘gelernter’ Profi in der Viererkette vor Kapitän Omlin. Weigl rückte in die Innenverteidigung, die durch die U23-Akteure Lion Schweers (28) und Noah Pesch (19) komplettiert wurde. Sander und Neuhaus bildeten das Duo im zentralen defensiven Mittelfeld, Hack (links), Ngoumou (rechts) sowie Plea (zentral) die offensive Dreierreihe hinter Čvančara.
Omlin bekam ordentlich zu tun
Jonas Omlin, vorläufig von Gerardo Seoane als Nummer 2 hinter Moritz Nicolas eingeordnet, wurde bereits in der Anfangsphase durch einen Distanzschuss erstmals gefordert, auf der anderen Seite vergab Plea die Chance zu einer frühen Führung. Alsdann war Omlin wieder in Aktion, als er einen Schuss über die Latte lenkte (9.). Sorgen bereitete kurz darauf Ngoumou, der nach einem Treffer am Sprunggelenk behandelt werden musste, aber weiterspielen konnte.
Das ansonsten faire Spiel war durchaus munter und Münster hatte die nächste Gelegenheit, Omlin war wieder zur Stelle. Ein Schuss von Sander stellte Münsters Keeper vor keine großen Probleme, und kurz darauf wurden die Borussen ausgekontert. Grodowski ließ Schweers alt aussehen und lupfte den Ball über Omlin hinweg zur Führung für Preußen (24.). Hack hatte fast im Gegenzug den Ausgleich auf dem Fuß, schoss aber knapp am Tor vorbei. Fünf Minuten nach dem Rückstand fiel der Ausgleich: Plea flankte perfekt von halbrechts in den Strafraum und Aushilfs-Linksverteidiger Pesch köpfte mustergültig zum 1:1 ins Eck (29.).
Hack mit Traumtor aus 45 Metern
Vier Minuten später hatten die Borussen das Spiel gedreht - und das auf eine sehenswerte Art und Weise. Gegen eine aufgerückte Münsteraner Mannschaft erkannte Hack kurz hinter der Mittellinie, dass Torwart Behrens weit vor seinem Kasten stand. Hack, der ähnliche Kunstschüsse immer mal wieder probiert, zog aus 45 Metern ab und der Ball senkte sich mit einer schönen Flugkurve ins leere Tor zum 2:1 für Borussia (33.). Omlin musste kurz darauf gegen Mees retten, als er lang genug stehen blieb und sich breit machte. Bis zum Pausenpfiff gab es auf beiden Seiten noch gute Möglichkeiten.
Zur zweiten Halbzeit blieb Hack draußen und Fukuda übernahm. Im Gegensatz zum ersten Durchgang agierten die Borussen nun sehr passiv und Münster war das klar tonangebende Team. Omlin konnte sich über Beschäftigung wahrlich nicht beklagen und musste sich mehrfach gehörig strecken. Gleich fünf gute Gelegenheiten vergab der Zweitligist - auch weil Omlin wachsam war. Von Gladbach kam offensiv kaum noch etwas, die Konter blieben harmlos. Nachdem Münster fast komplett durchgewechselt hatte, ging bei ihnen der Spielfluss verloren und so neutralisierten sich nach hinten raus beide Teams.
Michaelis staubt gedankenschnell ab
Gerardo Seoane hatte Weigl nach 66 Minuten ausgewechselt, nach 78 Minuten verließen auch Plea und Ngoumou den Platz. Fünf Minuten später war der eingewechselte Yannick Michaelis aus der U19 erfolgreich: Münsters Torwart ließ einen Schuss von Neuhaus von der Strafraumgrenze nach vorn prallen und Michaelis verwertete den Rebound gedankenschnell zum 3:1 (82.).
Das war gleichzeitig der Endstand in einem im ersten Durchgang flotten Spiel. Nach der Pause ließen die Borussen es etwas schleifen, aber das brachte immerhin die gewünschte Beschäftigung für Jonas Omlin. Der Plan, entweder im Rhythmus zu bleiben oder Spielpraxis zu sammeln, ist somit aufgegangen.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Omlin - Lainer, Schweers, Weigl (66. Stange), Pesch (78. Korb) - Sander, Neuhaus - Ngoumou (78. Michaelis), Plea (78. Ampadu), Hack (46. Fukuda) - Čvančara
Tore: 0:1 Grodowski (24.), 1:1 Pesch (29.), 2:1 Hack (33.), 3:1 Michaelis (82.)
Zuschauer: 490 auf dem Fohlenplatz