Seit Samstagabend steht fest, dass der SC Freiburg in der kommenden Saison international vertreten sein wird. Durch den Pokalsieg von Dortmund berechtigt der 7. Tabellenplatz, auf dem der Aufsteiger aus dem Breisgau gelandet ist, zur Quali-Runde für die Europa League. Einer der Leistungsträger der Freiburger wird das Abenteuer Europa nicht mitmachen: Vincenzo Grifo wechselt zur neuen Saison zu Borussia Mönchengladbach und wird am Niederrhein bekanntlich nicht auf europäischer Bühne auftreten können.
Gleichwohl wird niemand widersprechen, wenn man in Bezug auf den Wechsel von Grifo die Umschreibung vom ›nächsten Karriereschritt‹ wählt. Grifo kommt aus der Jugend des VfR Pforzheim und wechselte über die A-Junioren des Karlsruher SC zu 1899 Hoffenheim. Dort spielte er in der zweiten Mannschaft und gab zwischenzeitlich auch im Bundesligateam sein Debüt. Insgesamt kam er auf elf Einsätze für Hoffenheim im Oberhaus.
Doch weil er sich nicht endgültig durchsetzen konnte, wurde er nach einem halben Jahr in der zweiten Mannschaft Anfang 2014 in der Rückrunde zu Dynamo Dresden in die zweite Liga ausgeliehen. In der folgenden Saison spielte Grifo auf Leihbasis beim FSV Frankfurt, ehe ihn der SC Freiburg fest verpflichtete.
Bei den Breisgauern startete der Italiener (Grifos Familie stammt aus Sizilien, er hat viermal für die U20 Italiens gespielt) richtig durch und war eine tragende Säule beim direkten Wiederaufstieg. 14 Tore (sechs direkte Freistöße) und 15 Torvorlagen weist die Statistik für Grifo in seiner letzten Zweitligasaison aus.
In der abgelaufenen Bundesligasaison zeigte der Mittelfeldspieler, dass er auch im Oberhaus angekommen ist. Sechs Tore und 13 Vorlagen steuerte er als unumstrittener Stammspieler zur Sensationssaison des SC Freiburg bei. »Vincenzo Grifo hat in den vergangenen zwei Jahren in Freiburg eine hochinteressante Entwicklung genommen«, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl nach der offiziellen Bekanntgabe des Wechsels.
Die Borussen versprechen sich von dem variablen Mittelfeldspieler einiges. »Mit seinen Qualitäten wird er uns in der Offensive noch flexibler machen«, so Eberl. Gladbach muss an Freiburg eine Ablöse von rund 6 Millionen Euro zahlen - Grifo hatte eine entsprechende Ausstiegsklausel in seinem Vertrag. Angesichts der explodierenden Ablösesummen ist das fast noch ein Schnäppchen und reiht sich in die ›typischen‹ Transfers von Max Eberl aus der Kategorie Hahn und Stindl ein.