Rechtzeitig vor dem Start in die Bundesligasaison hat Sportdirektor Max Eberl die letzte richtige Baustelle im Kader geschlossen: Für die linke Abwehrseite, wo Oscar Wendt bislang ohne ernsthafte Konkurrenz war, kommt mit Ramy Bensebaini mehr als nur eine Alternative für den Schweden. Der 24-Jährige Algerier war Stammspieler bei Stade Rennes und gewann als feste Größe mit seiner Nationalmannschaft in diesem Sommer den Afrika-Cup.
Ramy Bensebaini eilt der Ruf eines schnellen, technisch versierten und sehr konsequenten Verteidigers voraus. In Frankreich war er für seine - vorsichtig ausgedrückt - gesunde Grundaggressivität bekannt. Bensebaini kann ordentlich zulangen, ist aber gleichzeitig aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten in der Lage, das Offensivspiel zu beleben. Bensebaini ist nicht nur auf die linke Außenverteidigerposition beschränkt, sondern kann auch als linker Innenverteidiger eingesetzt werden.
Das ‘Gesamtpaket Bensebaini’ erscheint durchaus sinnvoll, auch wenn der Algerier die 1B-Lösung ist. Die Borussen haben Bensebaini zwar schon länger auf dem Zettel und tauchten auch letztes Jahr bereits als potenzieller Interessent in der Gerüchteküche auf, doch eigentlich sollte Malang Sarr (20) die Planstelle besetzen. Doch der wochenlange Poker mit Nizza scheiterte, trotz des deutlich formulierten Wechselwunsch von Sarr, an der Ablöseforderung. Für Bensebaini - Vertrag in Rennes bis 2020 - soll Gladbach dem Vernehmen nach zwischen 7 und 9 Millionen Euro zahlen - also weniger als die Hälfte dessen, was Nizza für Sarr aufgerufen hat.
Bis man sich von den Fähigkeiten von Ramy Bensebaini im Trikot der Borussia ein Bild machen kann, wird es allerdings noch etwas dauern. Aufgrund des Urlaubs nach dem Afrika-Cup ist der Algerier quasi aus der Hängematte zum Medizincheck und zur Vertragsunterzeichnung nach Mönchengladbach gekommen. Er wird jetzt ins Training einsteigen und noch einiges aufzuholen haben. Im Anschluss an die Länderspielpause nach dem dritten Spieltag und rechtzeitig vor dem Derby in Köln dürfte Bensebaini soweit sein.
»Ramy ist der Spieler, den wir für unseren Kader noch gesucht haben. Er ist als linker Verteidiger oder Innenverteidiger einsetzbar und bringt viel Erfahrung aus drei erfolgreichen Jahren bei einem sehr guten Klub aus der französischen Ligue 1 mit«, sagte Max Eberl bei Bekanntgabe der Verpflichtung. Bensebaini wird am Mittwoch erstmals mit der Mannschaft trainieren.
von Redaktion TORfabrik