Die Fallstricke im Fürther Ronhof waren vorhanden, doch die Gladbacher Borussen präsentierten sich am Dienstagabend als schlau genug, sich nicht darin zu verheddern. Dieter Hecking hatte sein Team gut eingestellt, das von der ersten Sekunde an im Spiel war. »Der Trainer hat uns wach gemacht«, sagte Oscar Wendt anschließend auf die Frage, was unter Hecking mit der Mannschaft passiert sei. Wach waren die Borussen auch in Fürth.
»Wir stehen momentan defensiv sehr gut, das ist die Basis«, meinte Christoph Kramer. »Da ist richtig Zug und Feuer in unseren Aktionen, das hat man vor allem in der ersten Hälfte gesehen«. Da eroberten Kramer & Co zügig die Bälle und es ging zielstrebig nach vorne. Oscar Wendt traf den Pfosten, vier Minuten später vollendete er eiskalt eine schöne Kombination über Dahoud und Johnson.
Die Fürther waren sichtlich beeindruckt von der Performance des Bundesligisten. »Uns hat schnell der Mut und Glaube gefehlt, das Spiel gewinnen zu können«, konstatierte Trainer Janos Radoki. Vor allem nach dem Platzverweis gegen Pinter. »Das war der Knackpunkt«, sagte Radoki.
»Der Platzverweis war absolut berechtig«
»Ich denke, der Platzverweis war absolut berechtigt und von daher gibt es da auch keine Diskussion«, meinte Dieter Hecking. Dem wollte, spätestens nach dem Studium der Fernsehbilder, auch auf Fürther Seite niemand widersprechen. In Überzahl sorgten die Borussen mit dem verwandelten Foulelfmeter von Thorgan Hazard noch vor dem Pausenpfiff für klare Verhältnisse. »In der ersten Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht«, lobte Oscar Wendt.
Nach der Pause schalteten die Borussen in den Verwaltungsmodus herunter. Ganz wohl war Dieter Hecking in der Phase nicht zumute, als seine Mannschaft etwas sehr lässig wurde. »Man weiß, dass selbst gegen 10 Mann immer noch was passieren kann«, sagte der Coach. »Aber wir haben es dann seriös zu Ende gespielt. Es war ein gelungener Vortrag.«
»Wir wissen, dass wir uns nicht ausruhen dürfen«
Die Borussen können allerdings nur kurz durchatmen. »Es ist gut, dass wir in der Liga sieben Punkte gemacht haben und im Pokal souverän weitergekommen sind«, sagte Hecking. »Aber wir wissen auch, dass wir uns nicht ausruhen dürfen. Am Samstag in Bremen wird uns einiges erwarten«.
Zunächst wartet allerdings die Auslosung des Viertelfinales. »Es sind jetzt noch zwei Spiele bis Berlin und natürlich träumen wir alle davon, dahin zu kommen«, sagte Christoph Kramer. »Allerdings braucht man dafür auch ein wenig Losglück«. Einen Wunschgegner hat der 25-Jährige nicht. »Ich wünsche mir ein Heimspiel - und dann schauen wir, was möglich ist.«