Eine selbst verschuldete Niederlage in Freiburg

Oscar Wendt: Hatte einige Probleme mit dem agilen Haberer, den er einige Male passieren lassen musste. Das blieb zunächst ohne Folgen, doch vor dem zweiten Freiburger Tor vermochte Wendt die flache Hereingabe von Haberer nicht zu unterbinden. Bei eigenem Ballbesitz rückte der Schwede zwar mit auf, doch nachhaltig in Szene setzen konnte er sich nur bei der Vorbereitung der Stindl-Gelegenheit kurz nach dem Seitenwechsel. Insgesamt wirkte er nicht so abgeklärt wie in den letzten Wochen, auch im Passspiel mit dem einen oder anderen Fehler. Note 3,5.

Tobias Strobl: Erneut als Sechser in der Startelf und zunächst vor allem dadurch auffällig, dass er oftmals mit beiden Armen rudernd den Ball forderte. Strobl spielte zwei, drei gelungene öffnende Pässe, im weiteren Verlauf der Partie nahm er aber immer weniger Einfluss. Den vorentscheidenden Treffer zum 1:2 muss Strobl auf seine Kappe nehmen. Er war bei Waldschmidt, erkannte die Gefahr aber zu spät und ließ den Freiburger zu einfach zum Abschluss kommen. Nach 65 Minuten räumte er das Feld für Neuhaus. Note 4,0.

Jonas Hofmann: Der Mann des Tages gegen Mainz konnte sich diesmal kaum in Szene setzen. Er lief zwar erneut am meisten von allen Borussen (12,9 Kilometer), kam aber so gut wie nie in die gefährlichen Räume. Freiburg verteidigte gerade Borussias Achter sehr aufmerksam und entzauberte damit gewissermaßen das 4-3-3. In einigen Situationen ließ sich Hofmann zu leicht vom Ball trennen. Ein Schussversuch aus aussichtsreicher Position wurde geblockt, kurz vor der Pause musste sich Schwolow nach einem Distanzschuss von Hofmann kräftig strecken. Note 4,0.

Denis Zakaria: Rückte für Neuhaus in die Startelf, um für etwas mehr Körperlichkeit auf der Achterposition zu sorgen. Die brachte er tatsächlich ein - er führte eine Vielzahl an Zweikämpfen und entschied die Mehrzahl für sich. Die Spielfortsetzungen nach den Balleroberungen klappten aber nur bedingt. Vieles versandete, was auch für Zakarias Versuche galt, seine Sololäufe zu starten. Freiburg stellte die Räume gut zu, so dass der Schweizer nicht zur Entfaltung kam. Sah eine berechtigte Gelbe Karte, als er zu spät kam. Musste erneut damit leben, dass ein Foul gegen ihn gepfiffen wurde, obwohl er klar den Ball spielte. Als Strobl den Platz verließ, übernahm Zakaria die Rolle des Sechsers. Dort wirkte er präsenter als zuvor, ohne gegen tief stehende Freiburger Akzente setzen zu können. Note 4,0.

Thorgan Hazard: Verwandelte den Elfmeter nach zwanzig Minuten hart und hoch in die Mitte des Tores. War in der starken Anfangsphase auffällig, konnte sich jedoch immer weniger Szene setzen, je länger das Spiel dauerte. Vieles blieb Stückwerk, wobei Hazard wie gewohnt viel unterwegs war. Die Abstimmung mit Lang auf der rechten Seite funktionierte zuletzt besser. Nach der Pause rückte er nach links, ohne sich in eine aussichtsreiche Abschlussposition bringen zu können. Hazards Ecken fehlte diesmal die Präzision der letzten Wochen. Note 4,0.

Lars Stindl: Im dritten Spiel in Folge in der Startelf als nomineller ›Neuner‹. Ließ sich im ersten Durchgang wie gewohnt tief fallen und trieb sich überall herum, um die Spielgestaltung zu übernehmen. Das funktionierte einige Male sehr ordentlich und durch seine Hartnäckigkeit holte Stindl den Elfmeter zum 1:1 geschickt heraus. Nach dem Seitenwechsel, als Plea nicht mehr dabei war, war das Positionsspiel vorne deutlich statischer als zuvor. Stindl spielte nun klarer zentral und aufgrund des geringen Tempos in der Ballzirkulation kam er nur zu anderthalb Abschlussaktionen: Zu Beginn der zweiten Halbzeit, als es über Wendt schnell ging und rund zehn Minuten vor dem Ende, als er im Strafraum geblockt wurde. Dazwischen unterliefen dem Kapitän jedoch eine ungewöhnlich hohe Anzahl an technischen Fehlern und Ballverlusten. Einer davon führte zum Freiburger Angriff zum 1:2. Note 4,0.

Alassane Plea: War in den guten zwanzig Minuten bis zum Ausgleich durchaus ein Faktor vorne, weil er die Freiburger Abwehrspieler beschäftigte und zwei-, dreimal den Ball gut sicherte und weiterspielte. Plea kam jedoch nicht in eine richtige Abschlussposition. Hier und da wirkte er etwas schwerfällig, gerade was die Wege in die Defensive betraf. Bei einer Aktion in der gegnerischen Hälfte wurde er klar gefoult, was der Schiedsrichter nicht registrierte. Plea zog sich dabei eine Zerrung im Oberschenkel zu und musste zur Pause draußen bleiben. Note 4,0.

Patrick Herrmann: Ersetzte Plea im zweiten Durchgang und übernahm die Rolle auf der rechten Seite. In der Anfangsphase war Herrmann recht auffällig, als sich Freiburg nach dem Führungstor verschanzte und Borussia kein Tempo in die Aktionen brachte, war auch von Herrmann wenig zu sehen. Er machte die Wege auch nach hinten, doch vorne fehlte ihm - wie der gesamten Mannschaft - die Durchschlagskraft. Note 4,0.

Florian Neuhaus: Kam in den letzten 25 Minuten für Strobl und übernahm die ›Achter-Position‹ von Zakaria. Neuhaus verlor sich im Freiburger Unterholz und blieb nahezu unsichtbar. Ohne Note.

Ibrahima Traoré: Sollte in den letzten 11 Minuten das kaum vorhandene Angriffsspiel mit Tempo beleben, was ihm nicht wirklich gelang. Er war zwar umtriebig, aber letztlich ohne Wirkung. Eine ganz schwache Ecke kostete eine mögliche Chance. Ohne Note.

von Redaktion TORfabrik