Schweres Auswärtsspiel auf Schalke

»Eine echt komplizierte Situation«

Created by von Marc Basten und Jan van Leeuwen
Entschlossenheit ist auch auf Schalke gefragt  (Photo by Dean Mouhtaropoulos /Bongarts /Getty Images)

Entschlossenheit ist auch auf Schalke gefragt (Photo by Dean Mouhtaropoulos /Bongarts /Getty Images)

Das Highlight Barcelona haben die Gladbacher Borussen langsam aber sicher abgehakt. Am Sonntag (17.30 Uhr) wartet in der Gelsenkirchener Arena bereits die nächste Herausforderung. Tabellenschlusslicht Schalke 04 will die Wende einleiten.

Es ist verständlich, dass die Partie gegen den FC Barcelona ein wenig länger nachgewirkt hat, als das bei ›normalen‹ Spielen der Fall ist. Schließlich war das Kräftemessen mit diesem Weltklub nicht alltäglich. Mittlerweile konnten die Borussen das Geschehen einordnen und Bilanz ziehen: Es war ein Erlebnis, man hat mitgehalten, doch am Ende stand man sportlich mit leeren Händen da und bezahlte dafür auch noch mit dem Ausfall von Raffael (Muskelfaserriss im Oberschenkel).

Ein wenig Ernüchterung ist eingekehrt, zumal bereits die nächste knifflige Aufgabe ansteht. So richtig wohl ist den Gladbachern nicht, dass sie am Sonntag bei Schalke 04 antreten müssen. »Das ist jetzt eine komplizierte Situation, die wir zu meistern haben«, sagt Max Eberl. »Du hast gegen Barcelona gut gespielt, aber nichts mitgenommen. Jetzt musst du nach Schalke, was für uns in der Vergangenheit eines der größten Spiele des Jahres war. Und heute kommt es nach Barcelona. Wir müssen uns stellen, es ist eine Herausforderung«.

In der Theorie, das ist Eberl klar, würde Borussia mit einer Leistung wie am Mittwoch aus Gelsenkirchen etwas mitnehmen. »Wenn wir so spielen, dann wird es echt schwer werden uns zu schlagen«. Das jedoch in die Praxis umzusetzen, ist die Challenge. »Aber«, sagt Eberl, »das ominöse Aber: Die Leistung nochmal zu bringen, ist schon ein großer Aufwand«.

Zum Ende der physisch wie psychisch aufreibenden englischen Wochen muss ein Gladbacher Kraftakt her, um auf Schalke zu bestehen. Da ist es völlig nebensächlich, dass die Königsblauen aktuell ihre Bergbaustollen mit der roten Laterne ausleuchten.

»Schalke ist von seiner Qualität her nicht der Letzte der Bundesliga«, stellt André Schubert klar. »Wir wissen schon, was sie können«. Nach fünf Niederlagen in Folge sind die Schalker angeschlagen, aber auch unberechenbar. Gegen Salzburg in der Euro-League holten sie sich am Donnerstag mit dem 3:1 ein Stück Selbstvertrauen zurück. Und im ersten internationalen Gruppenspiel siegten sie beim aktuellen Tabellenführer Frankreichs in Nizza, bekanntlich trainiert von Lucien Favre. Der hätte vor dem Gladbacher Auftritt in Gelsenkirchen sicher gesagt: ›Das meint alles‹.

»Schalke wird alles in die Waagschale werfen, so wie wir es damals gegen Augsburg gemacht haben, um diese Serie zu beenden«, sagt Eberl. »Und diese Qualität haben sie ja auch. Wir reden über Schalke 04, die für sich die Ambition haben, um die Champions League spielen zu wollen«.

Für ein wenig Magengrummeln sorgt darüber hinaus der Anschein, dass Borussia in der Vergangenheit immer wieder als dankbarer Aufbaugegner in Erscheinung getreten ist. Gefühlt wurde nahezu jede Negativserie auf Seiten des Gegners beendet, wenn es gegen Gladbach ging. Halt ›typisch Borussia‹.

Auf der anderen Seite hat sich Borussia in den letzten Jahren derart entwickelt, dass viele dieser alten Mythen schon lange nicht mehr gelten. Von daher könnte durchaus die Chance ergriffen werden, die sich aus der wackeligen Verfassung der Schalker ergibt. Dazu werden Konzentration und Mut vonnöten sein. André Schubert jedenfalls denkt in diese Richtung: »Ich will Sonntag da gewinnen«. Auf gehts ...

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