Die Physiotherapeuten von Borussia Mönchengladbach haben in diesen Tagen einiges zu tun. Jedenfalls bleibt kaum Zeit, die Vorzüge zu genießen, den Rottach-Egern bietet. Sonnbaden am Tegernsee ist definitiv nicht drin, selbst am Dienstagnachmittag nicht, obwohl es da keine Trainingseinheit auf dem Platz gibt.
Im Gegenteil, die medizinische Abteilung der Fohlenelf hat im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Patrick Herrmann (Knochenhautreizung am Schambein), Mamadou Doucoure (Aufbautraining nach Muskelbündelriss), Laszlo Bénes (Faserriss im Hüftbeuger) und Marvin Schulz (Zerrung an der Leiste) benötigen spezielle Betreuung. Sie sind zwar schon zum Teil im individuellen Training, aber können noch nicht mit der Mannschaft arbeiten.
Dazu meldeten sich zwei weitere Akteure ab, die eigentlich zum Stammpersonal gezählt werden dürfen. Andreas Christensen musste am Sonntag das Training abbrechen. Bei einer Übungsform rutschte er auf dem Platz aus, als er einen in seinen Rücken gespielten Pass erreichen wollte. Mit bandagiertem Knie verließ er das Trainingsgelände, wo er am Montag und auch am Dienstag nicht mehr auftauchte. Borussia vermeldet offiziell ›muskuläre Probleme‹ beim Dänen.
Gleiches soll auch Nico Elvedi haben, der nach einer Pause am Montagmorgen wieder ins Training einstieg, doch bereits frühzeitig wieder aufhören musste. Der Schweizer hat Probleme an der Hüfte und obwohl gestern die Behandlung durch die Physios anschlug, soll ein MRT für Klarheit sorgen.
Obwohl mit Yann Sommer und Fabian Johnson am Sonntagnachmittag die letzten beiden ›Urlauber‹ planmäßig zum Team stießen, ist die Trainingsgruppe insgesamt schon recht ausgedünnt. Für das Testspiel am Mittwoch gegen 1860 München (19.30 Uhr in Rottach-Egern) werden daher die beiden U23-Akteure Bilal Sezer (23) und Gono van den Berg (23) dazustoßen.
»Es ist normal, dass es während einer Vorbereitungsphase immer mal kleinere Verletzungen gibt«, bleibt André Schubert gelassen. Es ist spekulativ, die muskulären Probleme mit der Trainingsintensität in Verbindung zu bringen. Andererseits hört man aus der Mannschaft, dass sie in den ersten Wochen körperlich mehr gefordert wurden, als in den vergangenen Jahren.
Am Dienstag jedenfalls wird sich niemand über die Belastung beschweren können, denn die Vormittagseinheit bestand fast ausschließlich aus Fußballtennis. Am Nachmittag findet kein weiteres Training statt, auch weil in Rottach-Egern beim Seefest rund um das Mannschaftshotel Ausnahmezustand herrscht. Die Mannschaft wird das gemeinsame Abendessen beim Seefest einnehmen und wird alsdann mit einem Feuerwerk in die Nachtruhe geschickt.
Am Mittwoch steht das Spiel gegen München 60 an, so dass das Vormittagstraining ebenfalls nicht allzu belastend sein dürfte. Am Donnerstag wird - je nach Inanspruchnahme der Profis am Abend zuvor - ebenfalls dosiert gearbeitet werden. Und Freitag ist schon wieder Reisetag für den Borussentross. Hoffentlich mit weniger angeschlagenen Spielern als im Moment.