Während viele Vereine unter dem dicht gedrängten Terminkalender und den damit verbundenen Verletzungssorgen ächzen, präsentiert sich die Situation bei Borussia Mönchengladbach deutlich entspannter. Die überschaubare Belastung mit Bundesliga und zwei DFB-Pokalspielen hat die Mannschaft gut verkraftet. In Kombination mit dem glücklichen Umstand, dass schwerwiegende Verletzungen ausblieben, kann Trainer Gerardo Seoane zum Jahresabschluss nahezu alle Spieler einsetzen.
Lediglich Nathan Ngoumou fällt mit Adduktorenproblemen aus. Erfreulich entwickelt sich die Situation bei Luca Netz, der seit zwei Wochen wieder voll im Mannschaftstraining ist. »Er kommt wieder auf sein Niveau«, bestätigt Seoane die positive Entwicklung des 21-Jährigen. Dennoch wird sich Netz zunächst mit der Reservistenrolle begnügen müssen - zu überzeugend waren die Leistungen seines Vertreters Lukas Ullrich.
Mit breiter Brust in den Kraichgau
Florian Neuhaus wird nach überstandener Muskelverletzung wieder zur Verfügung stehen. In der Startformation ist nur eine Änderung zu erwarten: Julian Weigl, der gegen Kiel gelbgesperrt fehlte, dürfte für Philipp Sander ins Team rücken. Ansonsten vertraut Seoane voraussichtlich der erfolgreichen Elf aus dem Kiel-Spiel.
Die positive Entwicklung der vergangenen Wochen macht der Mannschaft Mut für die Partie in Sinsheim. »Wir fahren nach den letzten Resultaten mit gesundem Selbstbewusstsein dorthin«, betont Seoane. Besonders die defensive Stabilität sticht ins Auge: Mit nur 19 Gegentoren nach 14 Spielen stellt Borussia die viertbeste Abwehr der Liga - eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr, als man zum gleichen Zeitpunkt bereits 31 Gegentreffer kassiert hatte.
Hoffenheim mit neuem Spielstil
Die TSG Hoffenheim, die sieben Gegentore mehr zuließ und sieben Punkte weniger sammelte als die Fohlen, wird dennoch ein anspruchsvoller Gegner sein. »Es wird von uns einiges abverlangt«, prognostiziert Seoane und verweist auf die taktische Neuausrichtung unter Trainer Christian Ilzer: »Sie spielen mit mehr Intensität im Vertikalspiel und im Gegenpressing«. Zudem verfüge die TSG traditionell über hohe Qualität in der Offensive.
Vor den erwarteten 7000 mitreisenden Fans will die Borussia ihre positive Serie fortsetzen und gleichzeitig einen Makel beseitigen: Nach schier endloser Wartezeit soll der erste "Doppelpack" - zwei Siege in Folge - gelingen. Ein passendes Weihnachtsgeschenk wäre es allemal.
von Marc Basten