Testspiele sind oft Muster ohne Wert. Das gilt nicht für die Partie der Fohlen gegen die Löwen am Mittwochabend in Rottach-Egern (<link http: torfabrik.de profis borussia datum external-link-new-window external link in new>siehe Spielbericht). Das Spiel führte vielmehr das fort, was sich in der bisherigen Vorbereitungszeit mehr als nur angedeutet hat: André Schubert setzt auf die Dreierkette mit einer ausgesprochen flexiblen Rollenverteilung davor.
In der ersten Halbzeit bildeten Kramer und Hofmann die Zentrale, wobei Hofmann mit seinem großen Aktionsradius kaum positionell einzuordnen ist. Vom etwas weiter vorgezogenen Dahoud wurde Hofmann trefflich unterstützt. »Bei tiefstehenden Gegnern ist es gut, mit zwei agilen Spielern wie Jonas und Mo zu spielen«, sagte Christoph Kramer. »Wenn du gegen Darmstadt spielst, dann braucht man eher robuste Typen wie Tobi Strobl«.
Der agierte zu Beginn der zweiten Hälfte an der Seite von Kramer. Beide Varianten hatten gegen die Löwen ihren Reiz. Vor allem, weil das Spiel nach vorne extrem schwer auszurechnen ist. »Man hat im Training und auch heute gegen 1860 gesehen, dass es gerade offensiv sehr gut funktioniert«, sagte Tony Jantschke.
Jantschke stand als einziger das komplette Spiel auf dem Platz. »Die Beine sind schon schwer, aber wir haben bislang in den Testspielen gut dosiert. Außer Strobl und ich heute hat noch niemand 90 Minuten gespielt. Auch wenn der eine oder andere wegen der Verletzten mal etwas mehr spielen musste«.
»Es war ein sehr gutes Testspiel«, sagte Jantschke. »Wir haben heute noch Ausschnitte gesehen, wie die 60er gegen Dortmund gespielt haben. Sie standen heute sehr defensiv, aber wir haben unglaublich viele Möglichkeiten rausgespielt. Es war ein starkes Spiel mit super Kombinationen. Wir hätten nur weitaus höher gewinnen müssen«.
So sah es auch Chris Kramer: »Wir haben den Ball gut laufen lassen, hätten nach der ersten Halbzeit aber höher führen müssen. Dennoch war es ein absolut gelungener Test«.
Nicht zu übersehen war allerdings, dass defensiv noch nicht alles klappte. Angefangen bei der Absicherung, wenn Dahoud & Co vorne wirbeln. Hier und da war es zu einfach für die Löwen. Kommen dann noch kleinere Nachlässigkeiten wie bei Jannik Vestergaard hinzu, bekommt der Gegner definitiv zu viel Gelegenheiten. »Hinten haben wir zwei, drei Dinger zugelassen«, sagte Jantschke. »Gerade nach Standards müssen wir noch aggressiver dagegen halten«.
»Wir arbeiten daran, dass wir in der Defensive die richtige Zuordnung bekommen«, sagte Jantschke. »Und dann denke ich, haben wir eine schöne Saison vor uns«.
Am Donnerstag geht es weiter auf dem Trainingsplatz. Am Nachmittag wird nicht trainiert, Freitag ist Reisetag und am Samstag steht das Turnier in Osnabrück an. Danach ist erstmal - für die meisten - frei. Fünf Tage wird Schubert seine Spieler durchpusten lassen, ehe die Vorbereitung in die heiße Phase geht.