Cuisance-Verkauf war für Borussia "unabdingbar"

Eberl: »Wir suchen nicht händeringend irgendwas«

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Max Eberl zeigte sich wenig begeistert vom Gebaren von Michael Cuisance und dessen Management (Foto: TORfabrik.de)

Seit Samstag ist Michael Cuisance in Mönchengladbach Geschichte. Ob die Borussen nach der Flucht des Franzosen zu den Bayern nochmals auf dem Transfermarkt tätig werden, ist offen. Ein paar klarstellende Worte schickten Eberl und Rose Cuisance noch hinterher.

Freitagabend freute sich Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic bereits über den Neuzugang Michael Cuisance, dem er eine ‚Top-Mentalität‘ bescheinigte. Am Samstag folgte dann die offizielle Vollzugsmeldung: Cuisance wechselt mit sofortiger Wirkung nach München, eine Ablöse von rund 10 Millionen plus Nachschlägen stehen im Raum.

Die Sache mit der ‚Top-Mentalität‘ wird sich Salihamidzic noch mal durch den Kopf gehen lassen müssen, denn die Art und Weise, wie Cuisance seinen Abgang aus Mönchengladbach forciert hat, war alles andere als sauber. »Der Transfer war für uns unabdingbar«, erklärte Marco Rose. »Ich hatte in den letzten Wochen den Eindruck, dass die Borussia für ihn zu klein geworden ist als Verein«. Das ließ der mittlerweile 20-Jährige an vielen Stellen heraushängen. »Ich denke, dass er einige Verhaltensweisen, die er hier an den Tag gelegt hat, bei seinem neuen Arbeitgeber sicher nicht an den Tag legen wird. Genau das ist der Punkt – weil es geht auch hier nicht.«

»Mehr als das, was wir in den letzten 13 Monaten an Aufmerksamkeit in ihn investiert haben, hat kein anderer Spieler bekommen«

Sportdirektor Max Eberl war eine gewisse Enttäuschung über die Uneinsichtigkeit von Cuisance samt Management anzumerken. »Dass er ein sehr guter Spieler ist, haben wir immer gesagt und diese Meinung wird sich auch nicht ändern. Michael Cuisance hat ein extrem großes Potenzial und Talent. Es wäre die beste Lösung gewesen, ihn als klaren Topspieler in unserem Kader zu haben. Aber wenn er andere Ideen hat, muss man eben das Bestmögliche herausholen.«

Unternommen haben Eberl & Co alles, um Cuisance die auch objektiv vorhandenen Perspektiven in Gladbach aufzuzeigen. »Mehr als das, was wir in den letzten 13 Monaten an Aufmerksamkeit in ihn investiert haben, hat kein anderer Spieler bekommen. Ich müsste mir was vorwerfen, wenn wir nicht alles versucht hätten. Aber wir haben alles versucht, wir haben einen neuen Trainer, der ihm eine neue Chance geben wollte und wenn er die Chance nicht nutzen will, dann gehts auch nicht. Bevor es dann irgendwann Unmut und böses Blut gibt, muss man halt eine Entscheidung fällen.«

Nach München der Spielpraxis wegen?

Dass Cuisances Weg ausgerechnet nach München führt, kam auch für Eberl überraschend. »Die Thematik war eigentlich die ganze Zeit, dass ein junger Spieler spielen muss. Ich glaube, dass Bayern einen großartigen Kader hat und da wird es für einen jungen Spieler nicht einfacher zu spielen, als bei uns.« Doch das ist letztlich nicht mehr das Thema für die Gladbacher Borussen, auch wenn es ihnen aufgrund der Beteiligung bei einem möglichen Weiterkauf nicht ganz gleichgültig sein kann, ob Cuisance in München durchstartet oder doch wie einst ein Sinan Kurt in der Versenkung verschwindet.

Aktuell spült der Abgang des Franzosen eine vernünftige Ablösesumme in die Kassen der Borussia, gleichzeitig muss überlegt werden, ob es Sinn macht, noch einen neuen Spieler dazu zu holen. »Wir suchen nicht händeringend irgendwas«, sagte Max Eberl. »Es ist keine Not, die wir haben. Die Verletzten kommen zurück und dann haben wir einen sehr, sehr guten Kader. Dementsprechend brauchen wir nicht zu erwarten, dass was Großes passiert.«

 


von Marc Basten, Jan van Leeuwen und Nadine Basten

 

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