Bisher ist das Jahr 2015 für Branimir Hrgota alles andere als optimal verlaufen. Nach wenigen Spielminuten zu Beginn der Rückrunde kam er in den letzten zwölf Partien überhaupt nicht mehr zum Einsatz. Man könnte vermuten, dass er sich mit dieser Situation unzufrieden zeigt, trotzdem strahlt er im Trainingslager einen überraschenden Optimismus aus.
Für die Tatsache, dass er in den letzten Monaten nicht einmal eingewechselt wurde, hat er eine einfache Erklärung: »Wir haben oft mit einem Tor geführt und es war nicht notwendig einen zusätzlichen Stürmer einzuwechseln«.
Das ist jedoch noch lange kein Grund für Hrgota, Lucien Favre mit anderen Augen zu sehen: »Der Trainer ist überragend, er ist einer der Besten. Er trifft die Entscheidungen und das akzeptiere ich«. An eine „Flucht“ in der Sommerpause verschwendet Hrgota keinen Gedanken.
Borussia sei für ihn einer der besten Vereine. »Die Mannschaft und die Fans sind überragend und jetzt haben wir auch noch die Champions League erreicht. Wer möchte in dieser Situation nicht bei Borussia spielen?«
Dafür, dass er auch künftig bei diesem tollen Verein zum Einsatz kommen kann, muss er sich mächtig strecken. »Ich muss kämpfen, gut trainieren und mich zeigen, um einen Stammplatz zu bekommen«.
Ob er diesen Stammplatz wirklich erobern kann, hängt unter anderem davon ab, wie sich die anderen Kandidaten im Sturm präsentieren. »Die Konkurrenz ist in diesem, wie in allen anderen Jahren hoch«. Seine Chancen sieht er durch Neuzugang Josip Drmic nicht schwinden. »Ich habe keine Angst vor den anderen Spielern hier. Ich kenne meine Stärken und habe schon gezeigt, dass ich die Qualität für die Bundesliga habe«.
Da er diese Qualitäten zuletzt nicht unter Beweis stellen konnte, vermutete man bereits, dass ein vorzeitiger Wechsel ein Thema werden könnte. Er selbst versicherte jedoch, dass es mit ihm persönlich keine Gespräche mit anderen Klubs gegeben habe. »Der Verein glaubt an mich, das ist gut für mein Selbstvertrauen. Ich würde gerne hierbleiben«.
Eine Verlängerung des 2016 auslaufenden Vertrages scheint nicht ausgeschlossen, trotzdem muss seine Entwicklung in der kommenden Saison abgewartet werden. »Ich habe mich jedes Jahr weiterentwickelt. Vor drei Jahren habe ich noch in der zweiten Liga in Schweden gespielt und jetzt bin ich bei einer Champions-League Mannschaft. Das ist schon ein großer Schritt«. Ob es für den Schweden noch weitere Schritte nach vorne geht, wird die Zukunft zeigen.
In der kommenden Saison steigen seine Chancen auf Einsatzzeit durch die Dreifachbelastung jedenfalls wieder an. Und damit könnte er sich auch einen großen Traum, im Estadio Santiago Bernabéu in der Champions League gegen Real Madrid zu spielen, erfüllen. »Wenn es wieder losgeht, werden wir sehen, wer auf dem Platz steht«.