Die magische Nacht von Florenz hat Eindruck hinterlassen. Bei den Fans, aber natürlich auch bei der Mannschaft und dem Trainer. »Es war ein außergewöhnliches Fußballspiel, ein sensationelles Erlebnis«, sagte Dieter Hecking. »Darauf kann man zurecht ein stückweit stolz sein.«
Doch schon als der Gladbacher Tross am Freitagnachmittag in den Borussia-Park zurückkehrte, richtete sich der Blick nach vorne. Das Ergebnis der Auslosung fürs Achtelfinale erfuhren die Borussen über den Wolken. Begeisterungsstürme löste der Gegner Schalke nicht aus, eher ein Schulterzucken. Dieter Hecking nahm das bundesligainterne Duell sportlich. »Die Chancen stehen 50:50 - das werden tolle Fußballabende. Ich freue mich drauf.«
Die Gedanken an die Europa League wurden allerdings zügig beiseitegeschoben. »Der Fußball gibt uns keine Pausen«, sagte Hecking. »Unser Programm ist sehr anspruchsvoll und Ingolstadt wird uns am Sonntag alles abverlangen.« Der Triumph in Italien wird den Borussen weiteres Selbstvertrauen geben. »Wir müssen schnell regenerieren und dann den Schwung mitnehmen«, so Hecking. »Es gibt keinen Grund, durchzuschnaufen. Am Sonntag geht es wieder mit Vollgas weiter.«
Die Borussen erwartet in Ingolstadt eine »knackige Aufgabe«
Die Belastung ist für die Gladbacher enorm, doch Hecking bleibt relativ gelassen. »Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft frisch genug sein wird«, sagte der 52-Jährige. Ob er rotieren wird, ließ Hecking offen. Rotation sei ein schönes Schlagwort, aber nicht mehr. Klar ist, dass der Trainer auf Thorgan Hazard verzichten muss, der sich in Florenz verletzte. Eine genaue Diagnose wurde bis zum Samstagabend nicht bekannt gegeben.
Ansonsten sind alle wohlbehalten aus der Toskana zurückgekehrt. Andreas Christensen, der einen Cut über dem Auge erlitten hat, wird in Ingolstadt zur Verfügung stehen. Dort erwartet die Borussen »eine knackige Aufgabe«, wie es Hecking umschrieb. »Ingolstadt geht mutig und mit viel Manpower auf den zweiten Ball und sie werden früh ins Pressing gehen«, so Hecking. »Das haben wir natürlich registriert. Aber wir wissen auch, dass wir alle Möglichkeiten haben, in Ingolstadt ein erfolgreiches Spiel zu machen.«
Im mit 15.800 Zuschauern ausverkauften Audi Sportpark (2.000 Borussenfans werden erwartet) wollen sich die Borussen nicht aufs Glatteis führen lassen. »Wir haben gegen alles gespielt, was an taktischen Maßnahmen vom Gegner kommen kann und wir haben eine Antwort gefunden. Davon gehe ich auch in Ingolstadt aus«, so Hecking. Am Sonntagabend wird man sehen, ob es die richtige Antwort war.