Stindl kehrt zurück - Schuberts Liebeserklärung für Nordtveit

»Das ändert nichts an der Grundsätzlichkeit unseres Spiels«

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
Wieder gemeinsam auf Torejagd (Foto: Team2 Sportphoto)

Wieder gemeinsam auf Torejagd (Foto: Team2 Sportphoto)

Borussia Mönchengladbach empfängt in der englischen Woche am Mittwoch (20 Uhr) den VfB Stuttgart. Gegen die Schwaben konnten die Fohlen seit neun Partien im Borussia-Park nicht gewinnen. Gelingt es diesmal?

Ein wenig erinnert der Rhythmus an den der Hinrunde: Sonntag, Mittwoch, Samstag – die erste und einzige englische Woche in der Rückrunde bringt für die Fohlenelf nach der Partie in Augsburg nun das Duell gegen den VfB Stuttgart.

Als die beiden Teams in der Hinrunde aufeinandertrafen, war es das Duell ‚Not gegen Elend‘ im Tabellenkeller. Borussia startete unter André Schubert gerade die beeindruckende Aufholjagd, der VfB ließ sich etwas mehr Zeit und fand erst nach dem Rausschmiss von Trainer Alexander Zorniger in die Spur. Dessen von ihm als »alternativlos« bezeichnetes ‚Pressing bis der Arzt kommt‘ (oder der Gegner dich auskontert), wurde von Nachfolger Jürgen Kramny auf ein gesundes Maß reduziert. Der VfB fand die Balance und hievte sich mit beeindruckenden Spielen raus aus der Abstiegszone.

In der Rückrundentabelle rangieren die Schwaben auf Rang 3 hinter den Bayern und Dortmund – trotz der jüngsten Niederlage daheim gegen Schlusslicht Hannover. Für Gladbachs Trainer André Schubert war dieses Spiel ein Musterbeispiel dafür, wie eng es in der Liga zugeht. »Wir haben zwei Topmannschaften vorne, die in der Regel ihre Spiele gewinnen. Dahinter kann jeder jeden schlagen. Stuttgart hat aus den letzten sieben Spielen 16 Punkte geholt und Hannover zuvor alles verloren. Und trotzdem hat Hannover, weil es in der Bundesliga möglich ist, in Stuttgart gewonnen. Der VfB war die klar bessere Mannschaft, hatte die besseren Torchancen und dennoch verloren. Selbst wenn du alles richtig machst, kann es sein, dass du nicht gewinnst«.

Schubert weiß, was am Mittwoch auf seine Mannschaft zukommt. »Wir können uns darauf einstellen, dass sie sehr offensivstark und gut im Umschaltverhalten sind. Sie haben schnelle und gute Spieler, die wahnsinnig viele Sprints vollziehen. Die Stuttgarter sind offensiv gefährlich bei Standardsituationen, kassieren aber auch mal einen Standard. Es wird ein sehr intensives Spiel werden«.

»Sie spielen sehr speziell in einem 4-1-4-1«, so Schubert weiter. »Mit nur einem Stürmer, aber aus der zweiten Reihe starten immer wieder Spieler in die Spitze. Wir müssen defensiv sehr konzentriert sein, aber auch die Räume nutzen, die uns der Gegner anbietet«.

Die eigene Herangehensweise bleibt, den mittlerweile 40 Gegentoren zum Trotz, unverändert. »Natürlich wollen wir offensiv spielen, auch mit einem gewissen Risiko. Wir wollen das Spiel auch gerne dominieren«, so Schubert. »Dann müssen wir gucken, wie der Gegner spielt und wie wir auf ihn reagieren. Das versuchen wir von Spiel zu Spiel und deswegen kann sich sicherlich auch taktisch oder von der Aufstellung her etwas verändern. Jetzt haben wir noch eine englische Woche dazu, das muss man auch berücksichtigen. Wir schauen natürlich auch auf den Gegner, aber das ändert nichts an der Grundsätzlichkeit unseres Spiels«.

In das Ergebnis seiner Überlegungen hinsichtlich Personal und taktischer Modifizierung weihte Schubert bei der Pressekonferenz niemanden ein. Sicher ist, dass Lars Stindl nach seiner abgelaufenen Sperre wieder in der Startelf stehen wird – Schubert ließ sich zumindest ein »sehr wahrscheinlich« entlocken. Hazard dürfte dann wieder auf die Außenbahn rücken und Ibo Traoré (Schubert: »Defensiv war er schon mal auf einem anderen Niveau«) zu Beginn auf der Bank sitzen. »Wie sich das insgesamt darstellt, müssen wir dann sehen«.

Derweil sprach Schubert Havard Nordtveit eine Starelfgarantie aus. »Er wird morgen spielen, wenn er gesund ist«, stellte der Trainer klar. Dass Nordtveit in Augsburg nicht wirklich überzeugte und die nach wie vor ungeklärte Vertragssituation ändern an Schuberts Hochachtung für den Norweger nichts. »Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er bleibt. Er weiß, wie sehr ich ihn schätze. Er hat bei mir so gut wie immer gespielt und es hatte seinen Grund, warum er in einer bestimmten Phase die Binde hatte. Er ist ein sehr positiv eingestellter Spieler, der vorangeht und sich auf dem Platz nicht versteckt. Ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann«.

Viel mehr wohlwollende Worte kann es für einen Spieler von seinem Trainer kaum geben. »Ich kann nur meine Wünsche formulieren und hoffe, dass alles andere geregelt wird«, so Schubert. Sollte Nordtveit sich gegen Borussia entscheiden, dürfte fehlende Rückendeckung kein Argument sein.

Klarheit in der Sache Nordtveit - in die eine oder andere Richtung - wäre schon wichtig, dringender ist es jedoch, die elendige Serie von sieglosen Heimspielen gegen den VfB zu beenden. <link http: torfabrik.de profis borussia datum befreiungsschlag-fuer-die-fohlen.html external-link-new-window externen link in neuem>Zuletzt gelang den Borussen am 30. April 2005 zum Ende der Premierensaison im neu eröffneten Borussia-Park ein Dreier gegen die Schwaben. Die Viererabwehrkette mit Fukal, Strasser, van Kerckhoven und Jansen hielt die Null, während Neuville und Sverkos mit ihren Toren dafür sorgten, dass sich Trainer Horst Köppel über einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt freuen durfte.

Das ist eine Ewigkeit her und es ist höchste Zeit, ein neues Kapitel in der Rubrik ‚Heimsieg gegen Stuttgart‘ zu schreiben.

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