570 Kilometer ist die Augsburger Arena vom Borussia-Park entfernt. Nicht nur wegen der Distanz ist eine Dienstreise nach Bayern für die Fohlenelf bisher ein eher bescheidenes Vergnügen gewesen. In der Bundesliga hat es der VfL sieben Mal in Augsburg probiert - kein einziger Sieg sprang dabei heraus. Auch im letzten Jahr, ebenfalls am zweiten Spieltag, reichte es nur zu einem 2:2.
Damals ging der Stern von Denis Zakaria bei Borussia so richtig auf. Der Schweizer erzielte in seinem zweiten Bundesligaspiel seinen ersten Treffer auf eine Art und Weise, die erahnen ließ, welches Potential in dem jungen Burschen schlummert. Das konnte er im Laufe der Saison unterstreichen, auch wenn dem Premierentor nur noch ein weiteres folgte. Dennoch - Zakaria war einer der Gewinner der insgesamt wenig erfreulichen Saison.
Belohnt wurde er mit der WM-Teilnahme für die Schweiz. Diese kostete ihn allerdings einen Teil der Vorbereitung, was sich aktuell bemerkbar macht. Durch den Wegfall der Position des zweiten Sechsers ist Zakaria als Achter eingeplant, doch in dieser neuen Rolle machen sich auch diverse Konkurrenten mit durchaus überzeugenden Darbietungen breit.
So blieb Zakaria im Pokalspiel in Bremen 90 Minuten draußen und auch zum Bundesligaauftakt gegen Leverkusen durfte er als letzte Wechseloption nur ein paar Minuten spielen. Hat er etwa den Anschluss verloren? Sein Trainer verneint das. »Wer Denis die letzten 14 Tage im Training gesehen hat, der sieht, dass er wieder ganz kurz vor der Bestform ist«, sagte Hecking am Donnerstag.
Zakaria präsentiere sich »sehr, sehr athletisch und unwahrscheinlich zweikampfstark«, schwärmte Hecking. Im Trainingsspiel am Mittwoch kam der 21-Jährige mal als Rechtsverteidiger zum Zuge und hat das laut Hecking »überragend gemacht«. Nun ist nicht davon auszugehen, dass der Trainer dieses Experiment am Samstag gleich in die Praxis umsetzen wird, dennoch scharrt Zakaria zweifellos mit den Hufen. »Denis ist immer ein Kandidat für die Startelf«, sagte Hecking.