Bis Freitagabend ist das Transferfenster geöffnet und es ist weiterhin zu erwarten, dass sich bei Borussia Mönchengladbach noch etwas bewegen wird. Hinsichtlich des Verkaufs von Manu Koné laufen die Verhandlungen, aber sie sind bis jetzt nicht zum Abschluss gekommen. Am Donnerstag trainierte der Franzose - wie in der gesamten Woche - dosiert mit. Heißt, er wird nach wie vor in Watte gepackt, damit er sich nicht vor oder am Deadline-Day verletzt.
Stand Donnerstagmittag ist ein Transfer von Koné immer noch im Bereich des Möglichen. Dagegen wird Nico Elvedi die Saison in Gladbach spielen, falls nicht ganz überraschend noch ein Interessent vom Himmel fällt. Ko Itakura, zuletzt auch in der Gerüchteküche gehandelt, wird weiter fest eingeplant. Ein Angebot, das Borussia aus wirtschaftlichen Gründen nicht ablehnen kann, gibt es bislang nicht. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich kurzfristig noch etwas ergibt.
Ein Abwehrspieler muss noch kommen
Auf der Zugangsseite sind einige Dinge angestoßen worden, aber auch hier wurde bislang kein Vollzug gemeldet. Dass noch ein Abwehrspieler - und wenn auf Leihbasis - kommen muss, ist allen Beteiligten klar. Die Umsetzung ist jedoch, wie bei vielen Transferdingen in diesen Tagen, eine verzwickte Angelegenheit. Aber es ist damit zu rechnen, dass bis Freitagabend noch die eine oder andere Eilmeldung betreffend die Borussia eintrudeln wird.
Derweil läuft ganz normal die Vorbereitung auf den zweiten Bundesligaspieltag. Trainer Gerardo Seoane erklärte bei der Pressekonferenz, dass eine gewisse Unsicherheit aufgrund der noch nicht beendeten Transferperiode natürlich gegeben sei, diese aber die eigentliche Arbeit mit Bezug auf das Spiel in Bochum nicht beeinflusst. Vielmehr hätten seine Spieler in dieser Woche sehr fokussiert gearbeitet.
Die Leistung gegen Leverkusen soll der Maßstab sein
Die Leistung gegen Leverkusen hat der Niederlage zum Trotz für einigen Rückenwind gesorgt. Zwar wurde in der Nachberichterstattung stellenweise etwas zu überschwänglich gelobt, doch der Tenor, dass Borussia ein sehr ordentliches Spiel gemacht hat, war schon korrekt. Der Live-Eindruck, dass die Mannschaft mit viel Engagement und Laufbereitschaft zu Werke gegangen ist, wurde durch statistische Werte untermauert. Kein Team lief am ersten Spieltag mehr, Julian Weigl war der laufstärkste Spieler überhaupt (12,8 km) und in der Kategorie ‘intensive Läufe’, bei denen Borussen zuletzt kaum eine Rolle spielten, stand Tim Kleindienst mit 99 Läufen ligaweit ganz oben.
»Wir haben einiges auf den Platz gebracht, was wir diese Saison sehen wollen«, sagte Gerardo Seoane und machte gleichzeitig deutlich, dass dies der Maßstab für das sei, was man »jeden Samstag« erwartet. Auch und vor allem im Bochumer Ruhrstadion, wo der Coach aufgrund der besonderen Atmosphäre einen gerade in der Anfangsphase hoch motivierten und druckvollen Gegner erwartet. Hier gelte es, dies anzunehmen, physisch dagegenzuhalten und darüber das Fußballspielen nicht zu vergessen.
Keine Personalprobleme
Die Frage, ob das Auftaktmatch gegen Leverkusen in gewissen Bereichen nur eine Eintagsfliege war, oder ob sich tatsächlich etwas entwickelt, wird in Bochum zumindest teilweise beantwortet werden können. Die äußeren Voraussetzungen sind dafür ideal - wenn man das derzeit noch geöffnete Transferfenster einmal außen vor lässt. Bis auf Olschowsky und Borges Sanches stehen Gerardo Seoane alle Spieler zur Verfügung - die kleineren Wehwehchen aus dem Leverkusen-Match sind auskuriert und in die Trainingswoche haben alle gut überstanden. Jetzt gilt es nur noch, die ersten Punkte der Saison einzufahren.