Vor dem Spiel in Stuttgart

Zum Abschluss mehr als Kanonenfutter für den VfB?

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Präsident Rainer Bonhof und Trainer Gerardo Seoane am Rande des Trainings am Mittwoch (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach beendet eine mehr als ernüchternde Saison mit dem Spiel beim VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr). Zum Glück geht’s für die Borussen nicht mehr um die Existenz. Ob man mehr als nur Kanonenfutter für den VfB ist, wird sich zeigen.

Die letzten Tage waren für alle Anhänger von Borussia Mönchengladbach wohl mit die Schönsten in dieser so traurigen Saison. Der Super-GAU wurde dank externer Hilfe abgewendet und so war die Erleichterung auch mit Blick auf das Saisonfinale in Stuttgart riesengroß. Man mag sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn diese Mannschaft in Stuttgart unter Zugzwang gestanden hätte. Da ist es ein Geschenk, dass es am Samstag um nichts mehr geht. 

Wobei ja noch in der ominösen ‘Fernsehgeldtabelle’ etwas zu holen - oder auch zu verlieren ist. Borussia könnte noch auf Platz 12 vorrücken und Wolfsburg verdrängen, aber auch auf Rang 15 abschließen. Da geht es tatsächlich um mehr, als nur Kleingeld. Und natürlich ist da auch noch so etwas wie die sportliche Ehre. »Wir wollen am Samstag die richtige Einstellung auf den Platz bringen und gegen einen Top-Gegner noch einmal eine gute Leistung zeigen«, sagte Borussias Trainer Gerardo Seoane am Donnerstag. 

»Sonst wären wir gar nicht in eine solche Situation geraten«

Eine gewisse Lockerheit sei unter der Woche im Training zu spüren gewesen, berichtete der Schweizer. Ob die Mannschaft ohne die Last, die sie in den vergangenen Wochen zusätzlich gehemmt hat, in Stuttgart wirklich befreit aufspielen kann, wird sich zeigen. An der grundsätzlichen Einordnung der Saison wird das Spiel nichts ändern. »Wir werden nicht die rosarote Brille anziehen«, baute Seoane für den unwahrscheinlichen Fall vor, dass der Borussia ein »sensationelles letztes Spiel« gelingen sollte.

Gleichzeitig wolle man aber auch nicht »alles schwarzmalen«, wenn es mal wieder weniger gut laufen sollte. Die Aufarbeitung der Saison habe intern, so bestätigte Seoane, schon begonnen und werde nach dem letzten Saisonspiel fortgesetzt. Dass dafür viel Zeit eingeplant werden muss, ist angesichts der Vielzahl an Problemen selbstverständlich. »Es gibt genügend Punkte, die wir sowohl individuell als auch als Team verbessern müssen«, sagte Seoane. »Sonst wären wir gar nicht in eine solche Situation geraten.«

Topscorer Hack droht auszufallen 

Es bleibt zu hoffen, dass bei der Aufarbeitung intern wirklich Klartext geredet und dann auch entsprechend gehandelt wird. Aber das ist das Thema ab nächste Woche. Zunächst einmal muss das Spiel bei der Überraschungsmannschaft der Saison in Stuttgart erstmals mit Anstand über die Bühne gebracht werden. Dabei muss Seoane auf Tony Jantschke verzichten, der damit am letzten Samstag definitiv zum letzten Mal das Trikot mit der Raute getragen hat. 

Fraglich sind Robin Hack und Franck Honorat, die bislang nicht richtig trainieren konnten. Hier wird sich kurzfristig entscheiden, ob sie rechtzeitig spielfit werden. Max Wöber (Muskelfaserriss) und Christoph Kramer (nach Lungenentzündung) dürften es aufgrund des Trainingsrückstands vermutlich nicht in den Kader schaffen. Dass das Spiel für Experimente genutzt oder mehrere Spieler aus der zweiten Reihe auflaufen werden, schloss Seoane aus. »Wir werden mit Sicherheit nicht alles auf den Kopf stellen und falsche Signale senden«.  

 


von Marc Basten
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