Vor dem Spiel gegen RB Leipzig

Rose: »Bisher sind wir gut durchgekommen«

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Marco Rose in Aktion - am Samstag soll gegen RB der erste Sieg her (Foto: imago images / Team2sportphoto)

Auf Borussia Mönchengladbach wartet nach Real Madrid die nächste Herausforderung in der Bundesliga: Mit Tabellenführer RB Leipzig kommt ein Gegner, der bislang alle vier Spiele im Borussia-Park gewinnen konnte.

Wenn es um RB Leipzig und den Begriff ›Tradition‹ geht, dann stellen sich bei vielen Fußballfans direkt die Nackenhaare hoch. Seit vier Jahren spielt der Projekt-Klub aus Sachsen erst in der Bundesliga, aber er beginnt unweigerlich erste Fußstapfen in der Historie zu hinterlassen. So ist da zum Beispiel die aus Leipziger Sicht traditionelle Serie im Gladbacher Borussia-Park: Viermal trat man dort an, viermal verließ man die Heimstätte der Fohlenelf als Sieger.

Aus der Perspektive von Borussia Mönchengladbach wäre es vielleicht übertrieben, RB als ›Angstgegner‹ zu titulieren - dafür waren die Leistungen der Fohlen in den direkten Duellen trotz der Niederlagen zu gut. Gleichwohl wird es langsam aber sicher höchste Eisenbahn, dass Gladbach gegen Leipzig dreifach punktet, damit sich nicht doch noch so etwas wie ein ›Dosen-Trauma‹ entwickelt. Denn das bleibt der wirklichen Tradition und einem gewissen Roberto Boninsegna vorbehalten.

»In der Summe macht das die Aufgabe schon herausfordernd«

Für Borussias Trainer Marco Rose, den gebürtigen Leipziger, fühlt sich das Aufeinandertreffen mit RB zum Topspieltermin am Samstagabend um 18.30 Uhr wie die Fortsetzung der Königsklasse an. »Wir spielen nun quasi im Drei-Tages-Rhythmus Champions League und treffen nun auf Leipzig, am Dienstag auf Schachtar Donezk und dann spielen wir bei Bayer Leverkusen. Wir gehen ambitioniert in diese Partien, wissen aber auch, was wir brauchen, um solche Spiele zu gewinnen.«

Leipzig kommt als aktueller Tabellenführer, aber auch mit einer heftigen 0:5-Klatsche aus Manchester im Gepäck in den Borussia-Park. »Ich glaube, dass Leipzig trotz der gestrigen Niederlage gut drauf ist. Sie hatten auch in Manchester durchaus Möglichkeiten. RB ist eine Mannschaft mit individueller Qualität, einem hohen Spieltempo und einer klaren Spielidee. Ich habe das Gefühl, dass sie in diesem Jahr in den Bereichen Pressing, Gegenpressing und Anlaufen noch einmal draufgepackt haben. In der Summe macht das die Aufgabe schon herausfordernd«.

»Keiner spricht über die Leistung meiner Mannschaft

Seine Spieler sieht Rose jedenfalls gerüstet für das Spiel am Samstagabend. Nach der dramatischen Partie gegen Real am Dienstagabend hatte die Mannschaft am Mittwoch frei - auch um die Eindrücke und den bitteren Ausgleich zu verarbeiten. Wobei sich Marco Rose mit den Begrifflichkeiten, die im Nachgang zum Real-Spiel die Berichterstattung beherrschten, nicht anfreunden mag. »Ich finde es schade, dass immer nur von ›bitter‹ in Bezug auf das Spiel gesprochen wird. Keiner spricht über die Leistung meiner Mannschaft. Wir haben gegen Real Madrid gespielt und es über weite Strecken hervorragend gemacht. Das Torchancenverhältnis war ausgeglichen, die Mannschaft hat klasse verteidigt, selbst gute Ballbesitzphasen gehabt und hervorragende Tore geschossen.«

Was bleibt, ist das Problem der späten Gegentore. Union, Wolfsburg, Mailand und jetzt Madrid - schon viermal brachten die Borussen einen Vorsprung nicht ins Ziel. »Wir wissen, dass wir in letzter Zeit hinten raus einige Gegentore bekommen haben, aber dafür gibt es keine Übungsform«, so Rose. »Wir müssen einfach versuchen, es anders und besser zu machen.«

»Wie oft wir dieses Wochenende wechseln werden, kann ich noch nicht sagen«

Wen der 44-jährige am Samstag mit dieser Aufgabe betrauen wird, behielt er am Donnerstag für sich. »Wie oft wir dieses Wochenende wechseln werden, kann ich noch nicht sagen. Das hängt von der Verfassung der Jungs ab«, sagte Rose. »Jeder tickt da aber auch anders. Manche Spieler verkraften viele Partien sehr gut, andere kommen gerade aus einer Verletzung und können noch nicht so viel spielen. Bisher sind wir gut durchgekommen und haben wenig angeschlagene Spieler. Für uns geht es nun darum, wieder eine frische Mannschaft auf das Feld zu bringen, die gut funktioniert.«

Ein paar Alternativen bekommt der Trainer - László Bénes und auch Neuzugang Valentino Lazaro saßen gegen Real zum ersten Mal auf der Bank und könnten am Samstag möglicherweise die ersten Spielminuten in dieser Saison sammeln. Vor allem Lazaro brennt darauf, sich endlich auf dem Platz zu zeigen. »Er ist wieder voll im Mannschaftstraining«, so Rose. »Ihn müssen wir nun über Kurzeinsätze wieder in die Mannschaft integrieren«. Soweit ist Denis Zakaria noch lange nicht, aber er sei »auf einem richtig guten Weg«, so Rose. Anderthalb komplette Trainingswochen mit dem Team - die allerdings wegen der Spiele alle drei Tage nicht übermäßig intensiv waren - hat Zakaria hinter sich. »Dennoch kann ich nicht sagen, wann er wieder dabei sein wird.« Am Samstag müssen es andere richten - es wird Zeit für den ersten Sieg der Borussia über RB.

 


von Marc Basten

 

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