Vor dem Spiel gegen Leipzig

Ernsthaftes Casting oder ein Muster ohne Wert gegen Leipzig?

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Darf Tony Jantschke gegen RB mal wieder seine Qualitäten zeigen? (Foto: Lukas Schulze - Getty Images)

Borussia Mönchengladbach empfängt am Montagabend (20.30 Uhr) RB Leipzig. Termin, Gegner und die eigene sportliche Situation im Niemandsland sorgen dafür, dass sich die Vorfreude auf dieses Spiel in Grenzen hält. Die Frage ist, ob die Partie ein ernsthaftes Casting oder ein Muster ohne Wert wird.

Seit letztem Sonntag gibt es in Mönchengladbach die Gewissheit, dass die Borussia auch in der nächsten Saison in der ersten Liga spielen wird. Drei Spieltage vor Schluss ist das Mindestziel erreicht und rein rechnerisch wird sich an einer Endplatzierung im Niemandsland der Tabelle nichts mehr ändern. Entscheidend geht weder nach oben noch nach unten etwas - auch wenn der genaue Tabellenplatz zum Schluss doch noch gewisse Auswirkungen hat. Einerseits geht es darum, im Ranking der Fernsehgelder nicht abzuschmieren - Borussia braucht bekanntlich jeden Cent. Andererseits ist da auch die in der ‘Ära Eberl’ so hoch gewichtete Einstelligkeit, die es zu erreichen gilt. Auch wenn das letztlich dazu führen könnte, dass man sich die schlimme Saison im Nachhinein zu sehr schönredet.

Fakt ist, dass in diesen Tagen hinter den Kulissen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Sportdirektor Virkus und sein Team sind eifrig dabei, Möglichkeiten zu sondieren und dem Vernehmen nach gibt es konkrete Projekte, bei denen man recht weit ist. Aber vieles hängt halt davon ab, wie sich der aktuelle Kader auf der Abgangsseite verändern wird. Es geht um Transfereinnahmen, aber auch freiwerdende Plätze. Und auch wenn Adi Hütter sich nicht für den Job des österreichischen Nationaltrainers erwärmen konnte, so ist immer noch nicht ganz klar, ob der 52-Jährige wirklich in der neuen Saison der verantwortliche Cheftrainer sein wird. Selbst wenn zuletzt immer mehr in diese Richtung deutet, scheinen sich beide Seiten eine Hintertür offen zu lassen. Die dürfte wohl erst dann endgültig geschlossen werden, wenn sich Hütter und Virkus nach der Saison final ‘tief in die Augen geschaut’ haben.

Jantschke für Ginter wäre eine logische Personalentscheidung

Zunächst einmal gilt es, die restlichen drei Partien mit Anstand über die Bühne zu bringen. Hütter ließ vor dem Freiburg-Spiel verlauten, genau hinschauen zu wollen, welche Spieler alles für Borussia geben und auf die der Verein in Zukunft zählen kann. Dieses ‘Casting’ könnte durchaus Sinn machen und betrifft gewiss nicht nur die grundsätzliche Einstellung der Spieler, sondern auch ihre sportliche Wertigkeit. Bei aller Anerkennung für die Verdienste eines Jantschke oder Herrmann wäre es für alle Seiten sinnvoll, sie in den letzten Partien nochmal unter Wettkampfbedingungen agieren zu lassen. Jantschke für Ginter wäre beispielsweise eine logische Personalentscheidung für das Spiel gegen RB Leipzig. Doch ob es Gedanken in diese Richtung gibt, wollte Adi Hütter zwei Tage vor der Partie nicht verraten.

Personell kann Hütter nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Bénes und Thurman fallen aus. Der Borussia-Park wird am Montagabend eher spärlich gefüllt sein. Der Termin hat viele Fans, die von außerhalb anreisen, von vornherein abgehalten. Dass es für Borussia faktisch um die goldene Ananas geht, kommt hinzu. Und dass der Gegner - auch wenn es die aktuell beste deutsche Mannschaft, der Europacup-Halbfinalist und Pokalfinalist ist - viele eher abschreckt als anzieht, spielt gewiss auch eine Rolle. Auch in diesem Jahr hat die aktive Fanszene als Protest gegen das ‘Konstrukt RB’ zu einem 19-minütigen Stimmungsboykott aufgerufen.

 


von Marc Basten

 

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