Im Fußball gibt es viele Dinge, die nicht einfach zu erklären sind. Bei Borussia Mönchengladbach fragt sich Trainer Marco Rose in diesen Tagen, wo die Leichtigkeit geblieben ist, welche die Borussen vor der Länderspielpause durch den Block mit extrem vielen Spielen getragen hat. »In den beiden zurückliegenden Partien haben wir sie ein wenig verloren«, sinniert Rose. »Obwohl es keinen Grund dafür gibt, weil wir weiter oben stehen.« Bei Union Berlin setzte es in einem komplizierten Spiel eine Niederlage, am Donnerstag in Graz gegen Wolfsberg in der Europa League war es trotz des knappen 1:0-Siegs nicht minder schwer.
»Berlin und Wolfsberg spielen sehr aggressiv«, erklärt Rose. »Die Schwierigket in beiden Spielen war, die richtigen Mittel zu finden und das Spielglück auf die eigene Seite zu ziehen. In Berlin ist uns das nicht gelungen, gegen Wolfsberg haben wir das Tor gemacht und das Spiel danach in den Griff bekommen.« In beiden Partien war von dem aktiven Stil der Vorwochen nur ansatzweise etwas zu sehen. »Wir sind kaum in Pressingsituationen und Balleroberungen gekommen«, gibt Rose zu. »Weil es der jeweilige Gegner kaum zugelassen hat.«
»Wir müssen alles dafür tun, den Borussia-Park zu einer echten Festung zu machen«
»Man muss sehen, wie es die Freiburger angehen«, so Rose weiter. »Der Ansatz, dass sie auch Fußball spielen möchten, könnte uns entgegenkommen. Es wird für uns darauf ankommen, bei unserem Spiel zu bleiben und die richtigen Lösungen für diesen unangenehm zu bespielenden Gegner zu finden.« Die Partie gegen den SC ist der Auftakt zu einem Heimspiel-Dreierpack: Nach den Breisgauern kommen die Bayern und alsdann Istanbul Başakşehir nach Mönchengladbach. »Wir müssen alles dafür tun, den Borussia-Park zu einer echten Festung zu machen«, sagt Rose.
Gegen Freiburg muss ein Sieg her, sonst wird Borussia die Tabellenführung an RB Leipzig verlieren. Für dieses Unterfangen kann Marco Rose nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Die Ausnahme bildet ausgerechnet der Ex-Freiburger Matthias Ginter, dessen Oberschenkelmuskulatur Probleme bereitet. »Wir hoffen, dass Matze beim Bayern-Spiel wieder dabei sein kann«, so Rose. Dafür steht Nico Elvedi, den eine Platzwunde aus Berlin den Einsatz in der Europa League kostete, aller Wahrscheinlichkeit nach wieder zur Verfügung. Hinsichtlich der taktischen und personellen Ausrichtung lässt sich Marco Rose nicht in die Karten blicken. Insoweit wird man am Sonntagnachmittag klarer sehen, mit welchen Mitteln der Trainer die Leichtigkeit ins Gladbacher Spiel zurückbringen will.
von Marc Basten