Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart

Borussia beim VfB: Ein Hauch von neuer Saison

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Luca Netz sollte in Stuttgart in der Startelf stehen (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach tritt am Samstag zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 15.30 Uhr beim VfB Stuttgart an. Die Schwaben stecken mittendrin im Abstiegskampf, während es für die Borussen nur noch darum geht, die Saison halbwegs anständig ausklingen zu lassen. Ungewollt wird das Spiel in Stuttgart mit Blick auf die neue Saison interessant.

Spätestens nach der Heimniederlage gegen Union Berlin am letzten Sonntag steht fest, dass die Saison für Borussia Mönchengladbach faktisch gelaufen ist und nur noch austrudelt. In den letzten fünf Partien geht es zwar noch um den endgültigen Tabellenplatz und das damit verbundene Ranking hinsichtlich der TV-Gelder, doch das interessiert neben der Finanzabteilung bei Borussia niemanden so wirklich. Der Blick richtet sich vielmehr auf den bevorstehenden Umbruch und die spannende Frage, wie man bei Borussia in die neue Saison gehen wird.

Das Spiel am Samstag beim VfB könnte diesbezüglich schon mal als ein kleiner Fingerzeig herhalten. Denn auch wenn Trainer Daniel Farke am Donnerstag erneut explizit betonte, dass die letzten Spiele nichts mit der neuen Saison zu tun haben und es »kein Einspielen« geben wird, dürfte in Stuttgart zumindest ein Hauch davon zu spüren sein. Denn mit Ramy Bensebaini und Marcus Thuram werden zwei Profis fehlen, die Ende Juni ihre Zelte in Gladbach abbrechen und Manu Koné, der ebenfalls ausfallen dürfte, muss fast schon zwangsläufig gewinnbringend verkauft werden.

Laut Farke wird mit Netz intensiv am Defensivverhalten gearbeitet

So wird es interessant zu sehen sein, wie die Borussia ohne diese drei Basisspieler auftritt und ob deren Ausfall mit den Möglichkeiten des vorhandenen Kaders kompensiert werden kann. Als Linksverteidiger dürfte der von der breiten Fanbasis vehement geforderte Luca Netz zum Einsatz kommen. Daniel Farke lobte den Youngster und bescheinigte ihm, dass er sich »von Woche zu Woche entwickelt, drängt und drückt«. Gleichzeitig ließ der Coach verlauten, dass es vor einiger Zeit »ein paar Themen« mit Netz gab, mit denen man nicht zufrieden war.

Farke verwies auch auf den Umstand, dass die Qualitäten von Netz mit seinem starken linken Fuß eher in der Offensive liegen. Im Defensivverhalten hat der 19-Jährige bekanntlich noch deutliche Schwächen. Laut Farke arbeite man mit dem Spieler intensiv daran und so kann man sich in Stuttgart hoffentlich ein Bild davon machen, wie weit Luca Netz tatsächlich ist und ob man sich nicht doch noch mit dem Thema Linksverteidiger auseinandersetzen muss.

Eine Notlösung in der Sturmmitte

Sollte Manu Koné ausfallen (Farke: »Die Fragezeichen werden immer größer«) dürfte sich am Samstag Christoph Kramer neben Julian Weigl als zweiter Sechser einfinden. Eine Notlösung wird es dagegen in der Sturmmitte geben, da neben Marcus Thuram kein weiterer Zentrumsstürmer im Kader ist. Alassane Plea könnte in Stuttgart diese Rolle übernehmen, auch Lars Stindl hat dort schon mal mehr oder weniger erfolgreich ausgeholfen. Nathan Ngoumou wäre auch eine Option, wenn man sich auf eine Konterausrichtung einlassen würde.

Derweil betonte Farke mit den üblichen Umschreibungen, wie kompliziert die Aufgabe in Stuttgart werden wird und forderte von seiner Mannschaft die gängige Palette an Eigenschaften, damit man etwas Zählbares mitnehmen kann. Das ist, wie man weiß in, in dieser Saison auf fremden Plätzen eher selten gelungen. Gerade deshalb wäre es wichtig, am Samstag eine Einstellung an den Tag zu legen, mit der sich auch die Fans identifizieren können. »Die Endphase der Saison ist wichtig für die Stimmung, weil du dies über die spielfreien Wochen transportierst«, so Farke. Auch insoweit kann das Spiel in Stuttgart Aufschlüsse geben.

 


von Marc Basten

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