Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart

Borussia beim VfB: Der große Schritt zum Klassenerhalt?

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Alassane Plea zeigt, dass er sich durchsetzen kann (Foto: Martin Rose / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach tritt am Samstagabend (18:30 Uhr) im Topspiel beim VfB Stuttgart an. Die Borussen können einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die fehlende Stabilität bereitet allerdings weiter Sorgen.

Nach wie vor bewegt sich Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga auf ziemlich dünnem Eis. Doch das 2:2 gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende wurde in der Nachbetrachtung sehr positiv geredet und geschrieben - es sei ein ‘Sieg der Moral’ gewesen, so der allgemeine Tenor. Auch Trainer Adi Hütter stieß am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Stuttgartspiel nochmals ins gleiche Horn: »Wie wir in einer schweren Situation nach einem 0:2 zurückgekommen sind und um den Sieg gekämpft haben, stimmt mich positiv«.

Nun gehört zur ganzen Wahrheit natürlich auch, dass der zwischenzeitliche 0:2-Rückstand nicht vom Himmel gefallen ist und Hütters Aussage, man habe »gegen Wolfsburg relativ wenig zugelassen« schon recht mutig daherkommt. Natürlich weiß auch der Österreicher, wo es am Gladbacher Spiel hakt. »Wir sind gerade am Scheideweg zwischen hohem Anlaufen und sich in der Mittelfeldzone aufhalten«, erklärte er. »Wichtig ist, dass wir Stabilität und Kompaktheit reinbekommen. In vielen Spielen haben wir es mit dem hohen Anlaufen richtig gut gemacht, aber auch schon ganz, ganz schlecht. Wir müssen grundsätzlich schauen: Haben wir Druck auf den Ballführenden, dann können wir auch in der Kette höher stehen. Wenn kein Druck auf den Ball ist, müssen wir die Tiefe besser im Griff haben. Das wird der springende Punkt sein - wo und wie wir anlaufen, um uns nicht reindrängen, aber auch nicht rauslocken zu lassen«.

Bensebaini in der Dreierkette? Mittelfeld rotzfrech, erfahren oder alles zusammen?

Dazu braucht es definitiv eine bessere Balance, als zuletzt in Dortmund und auch über weite Strecken der Partie gegen Wolfsburg. Mit welchem Personal Hütter das bewerkstelligen will, ließ er auf der Pressekonferenz wie gewohnt offen. Klar ist, dass Marvin Friedrich weiter erkrankt fehlt und mit Jordan Beyer ein weiterer Verteidiger gesperrt ist. Heißt, Hütter hat mit Matthias Ginter und Nico Elvedi nur noch zwei etatmäßige Innenverteidiger zur Verfügung. Tony Jantschke ist zwar wieder im Training und laut Hütter auch »einsatzfähig«, doch es ist fraglich, ob der Routinier bereits wieder für einen Platz in der Startelf infrage kommt. Sollte nicht auf Viererkette umgestellt werden, könnte Ramy Bensebaini eine Option für die Dreierkette sein - was zumindest der Schnelligkeit in der letzten Reihe nicht abträglich wäre.

Auch darüber hinaus gibt es einige Möglichkeiten. Auf der Doppel-Sechs stehen Kramer, Neuhaus und Koné bereit. »Uns tut sowohl die Erfahrung von Kramer, als auch das Rotzfreche von Koné gut«, so Hütter, der zudem nochmals hervorhob, dass Neuhaus »zuletzt unheimlich viel dazugelernt hat - auch wenn man immer noch sieht, dass er kein gelernter Sechser ist«. Die Variante, alle drei aufzubieten und Neuhaus etwas vorzuziehen, wollte Hütter ebenfalls nicht ausschließen.

Die Gelegenheit nicht ‘borussentypisch’ vergeigen

Im vorderen Bereich wird kein Weg an Jonas Hofmann und dem formstarken Alassane Plea vorbeigehen. »Lasso hat im Training nochmal eine Schippe draufgelegt«, sagte Hütter. Dazu gab es ein gemeinsames Gespräch, in dem Plea »die Situation super angenommen« hat. Der Trainer zeigte sich erfreut, dass der Franzose seinen Worten nun auch Taten auf dem Platz folgen lässt. Daneben haben mit Marcus Thuram und Breel Embolo beide Stürmer mit ihren Toren gegen Wolfsburg etwas fürs Selbstvertrauen getan. Also keine ganz so schlechten Voraussetzungen, um in Stuttgart offensiv etwas zu reißen.

Die Bedeutung der Partie beim Tabellensiebzehnten ist riesig. Acht Punkte liegen die Borussen vor dem VfB und da nächste Woche mit Hertha BSC der Sechzehnte zu Gast sein wird, ist ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf möglich. »Es wäre der Best Case, wenn wir gegen beide gewinnen könnten«, so Hütter. Doch ein Spaziergang wird das in Stuttgart keinesfalls. »Sie stehen in meinen Augen unberechtigterweise dort unten in der Tabelle. Sie haben Qualität, Schnelligkeit und einen guten Kader mit großer Breite«, warnte Hütter. Und damit fraglos alle Möglichkeiten, den wankelmütigen Borussen weh zu tun. Am Samstag kann ein großer Schritt zur Vermeidung des direkten Abstiegs gemacht werden. Die Gelegenheit sollte man nicht ‘borussentypisch’ vergeigen.

 


von Marc Basten

 

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