Die Erinnerungen an das Hinspiel gegen Hoffenheim möchte man in Mönchengladbach eigentlich nicht mehr hervorkramen. Mitte Dezember gab es eine unnötige 1:2-Niederlage und dazu den ‚Spuck-Skandal‘ um Marcus Thuram. »Er weiß, dass er damals einen schweren Fehler gemacht hat«, sagte Marco Rose am Donnerstag. »So etwas wird ihm nie wieder passieren.« Aktuell ist Thuram aus dem Team nicht wegzudenken. »Er hat sich wieder in eine tolle Verfassung gebracht und ist auf dem Niveau, das wir uns wünschen«, so Rose.
Auf den Franzosen wird der Trainer setzen – und auch sein Landsmann Alassane Plea wird in der Startelf stehen. Soweit kann man sich festlegen, zumal mit Lars Stindl (Muskelfaserriss) ein weiterer Offensivspieler fehlen wird. Darüber hinaus wird Yann Sommer ein letztes Mal seine Sperre absitzen – sein Vertreter Tobias Sippel hatte zuletzt nochmals eindrucksvoll bestätigt, dass auf ihn Verlass ist. Nach abgelaufener Sperre kehrt Christoph Kramer zurück und auch die leicht angeschlagenen Jonas Hofmann und Denis Zakaria stehen für einen Einsatz im Kraichgau bereit.
»Unser zuletzt gewonnenes Vertrauen mitnehmen«
Dass auf die Borussen dort eine anspruchsvolle Aufgabe wartet, ist kein Geheimnis. Hoffenheim hinkt in dieser Saison ergebnistechnisch den eigenen Ansprüchen deutlich hinterher, verfügt aber zweifelsohne über eine größere Qualität, als das der Tabellenplatz ausdrückt. »Es ist eine Mannschaft, die offensiv denkt«, so Rose. »Auch wenn es ein paar Ergebnisse gab, die ihnen nicht so in den Kram passen«. Zuletzt entwickelte Hoffenheim ‚Mauer-Fähigkeiten‘ und trotzte Leverkusen und Leipzig jeweils ein torloses Remis ab. »Möglich, dass ihnen das neues Vertrauen gibt, aber auch wir werden unserer zuletzt gewonnenes Vertrauen mitnehmen«, erklärte Rose. Der Blick geht weiter in Richtung Europa League: »Wir brauchen einen guten Endspurt«.
Borussia will weiter international spielen, wobei ja aktuell nicht mehr ganz so klar ist, wie der europäische Fußball künftig aufsehen wird. Die geplante Einführung der ‚Super League‘ ist nicht weniger als ein versuchter Putsch gegen die – alles andere als unumstrittenen - Herrscher der UEFA. Max Eberl unterstrich am Donnerstag mit deutlichen Worten die Position der Borussia zu diesem Thema. »Wenn ich das Zitat von Florentino Perez höre, dieser Schritt sei alternativlos und dass es 2024 wegen Corona die ganzen Vereine nicht mehr geben würde, dann weiß ich nicht, ob das der Klub der Super-Reichen oder eher der Klub der Super-Verschuldeten ist«, sagte Eberl. Nach Ansicht des Sportdirektors sehe es so aus, als ob die teilnehmenden Vereine, die in den letzten Jahren deutlich über ihre Verhältnisse gelebt hätten, nun mit der Super League versuchen würden, »ihren Arsch zu retten«.
von Redaktion TORfabrik.de