Es ist in jedem Jahr die gleiche Prozedur. Nach einer mehr oder weniger langen Vorbereitung wird vor dem Pflichtspielauftakt die Frage gestellt, wie weit die Mannschaft ist. »Das ist schwer zu sagen«, antwortete Borussias Trainer Adi Hütter am Freitag bei seiner ersten Spieltagspressekonferenz auf eben diese Frage. »Aber ich kann sagen, dass wir gut gerüstet in das erste Pflichtspiel gehen.«
Wobei die ausweichende Antwort des Trainers durchaus ihre Berechtigung hat. Schließlich ist es in diesem Jahr tatsächlich besonders kompliziert, eine seriöse Prognose abzugeben. Mehrere Wochen hat Hütter mit einer besseren Jugendauswahl trainiert, es gibt viele Verletzte und die Nationalspieler sind nach ihrem verlängerten Urlaub erst ein paar Tage wieder im Training.
»Kaiserslautern wird alles unternehmen, einen Pokalfight abzuliefern
So könnte es gut sein, dass auf dem Betzenberg der eine oder andere Spieler auflaufen wird, der noch nicht die hundertprozentige Spielfitness hat. So wie Alassane Plea. Der Franzose hatte sich bekanntlich beim Testspiel gegen Metz eine Knieverletzung zugezogen und es stand zu befürchten, dass der Stürmer mindestens die ersten Saisonspiele verpassen würde. Doch Plea ist wieder im Training und mischte am Freitag und Samstag mit. »Ich gehe davon aus, dass er dementsprechend auch für Montag ein Thema ist«, so Hütter.
Auch Jonas Hofmann, der zuletzt pausierte, hat das Mannschaftstraining wieder aufgenommen und könnte im Kader stehen. Luca Netz, der am Freitag verpflichtet wurde und direkt mit den neuen Kollegen trainierte, ist laut Hütter »was die Startelf betrifft noch kein Thema«. Das auch, weil Joe Scally als Bensebaini-Vertreter »eine sehr gute Figur gemacht hat«. Bensebaini wird genauso wie Zakaria und der erkrankte Beyer definitiv ausfallen.
»Kaiserslautern wird alles unternehmen, einen Pokalfight abzuliefern
Die sportliche Aufgabe in der ersten Runde im DFB-Pokal ist für einen Bundesligisten immer unangenehm – für die Borussia in diesem Jahr ganz besonders. Der 1.FC Kaiserslautern und der gefürchtete Betzenberg üben immer noch eine echte Stahlkraft im deutschen Fußball aus – selbst wenn die Pfälzer in der letzten Dekade einen fatalen Absturz durchgemacht haben und nun versuchen, sich aus der dritten Liga wieder nach oben zu bewegen.
Doch es ist nicht nur die glorreiche Vergangenheit, die Kaiserslautern für die Borussia so gefährlich macht. Die aktuelle Mannschaft – die bereits im Spielbetrieb ist – hat durchaus das Potential, der Borussia in einem Pokalspiel ernsthafte Probleme zu bereiten. »Deshalb müssen wir von der ersten Sekunde an zeigen, dass wir der Bundesligist sind«, sagte Hütter. »Kaiserslautern wird alles unternehmen, einen Pokalfight abzuliefern und den müssen wir annehmen. Dann wird sich auch die Qualität durchsetzen. Weiterzukommen ist unsere Pflicht, was aber sicher nicht so einfach wird.«
von Redaktion TORfabrik.de