Wer Ende September 2016 das Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen den FC Barcelona im Borussia-Park miterleben durfte, der wird bei der Erinnerung unweigerlich ins Schwärmen geraten. Diese besondere Atmosphäre, als sich die Borussia mit einer der größten Mannschaften des Weltfußballs nahezu auf Augenhöhe messen durfte, ist unvergesslich.
Über vier Jahre sind ins Land gegangen, bis die Borussia mit Real Madrid wieder einen Gegner von diesem Kaliber gegenübersteht. Der Name allein erfüllt alle Voraussetzungen für das nächste Fußballfest im Borussia-Park. Doch die Realität ist eine andere. Statt in einem prall gefüllten Hexenkessel wird dieser Leckerbissen in der Champions League vor leeren Rängen ausgetragen.
Ein Geisterspiel gegen die ›Königlichen‹ unter traurigen Rahmenbedingungen
Ursprünglich sollten zumindest etwas mehr als 10.000 Zuschauer dabei sein und Borussia startete entsprechend den Kartenvorverkauf. Doch die vielen Neuinfektionen mit dem Corona-Virus haben dazu geführt, dass die Partie komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden muss. So lautet die Anweisung der Bezirksregierung Düsseldorf, die für die Borussia bindend ist. Der vielzitierte Inzidenzwert liegt in Mönchengladbach aktuell bei 94,2.
So wird es also ein Geisterspiel unter traurigen Rahmenbedingungen. Das ist nicht zu ändern und deshalb richtet sich der Fokus verstärkt auf das, was an diesem Abend wichtig ist: das Geschehen auf dem Platz. Die Mannschaft wird die große Aufgabe ohne die Unterstützung der Anhänger im Rücken bewältigen müssen - oder dürfen. Denn trotz allem ist ein Spiel in der Champions League gegen Real Madrid für jeden Spieler von Borussia ein Highlight.
»Wenn Real Madrid kommt, wollen wir unsere Chance suchen«
»Gegen Real Madrid zu spielen, ist natürlich etwas besonders«, bestätigt Marco Rose. »Wir freuen uns auf dieses Duell gegen einen großen Gegner. Real hat viele Weltklasse-Fußballer in seinen Reihen und eine unglaublich hohe Qualität«. Aber vor Ehrfurcht erstarren Rose und seine Mannen nicht. »Wir wollen uns in der Champions League beweisen und positive Ergebnisse erzielen. Wenn Real Madrid kommt, wollen wir unsere Chance suchen. Darum geht es. Trotzdem wissen wir auch, dass es eine große Herausforderung für uns ist.«
Das Erfolgserlebnis in Mainz im Rücken, aber vor allem die Erkenntnis, in Mailand am Ende einen Punkt mitgenommen zu haben, lässt die Borussen optimistisch auf das Real-Spiel blicken. »In Mailand haben wir lange Zeit zu großen Respekt vor dem Gegner gehabt«, so Rose. »Aber wir nehmen viele positive Dinge aus dem Spiel und hoffen, uns morgen gegen einen bärenstarken Gegner wieder zu beweisen.«
Valentino Lazaro könnte erstmals im Kader stehen
Mit welchem Personal der 44-Jährige zu starten gedenkt, verriet er wie gewohnt nicht. »Jeder Spieler, der im Trainingsbetrieb ist, hat auch eine Chance von Beginn an dabei zu sein«. Diese Geheimniskrämerei wird seinem Kollegen Zinedine Zidane (Rose: »Es ist eine große Ehre für mich, morgen auf einen so großen Trainer und Menschen zu treffen«) keine schlaflose Nacht bereiten.
Klar ist, dass Rose sich weiter um die Belastungssteuerung kümmern muss, aber keine zusätzlichen Verletzungssorgen hat. »Es gibt keine neuen Ausfälle«. Stattdessen ließ Rose durchblicken, dass László Bénes wieder im Kader stehen könnte und möglicherweise auch Valentino Lazaro. »Auch wenn er erst wenige Einheiten mit dem Team absolviert hat, aber wir wollen ihn langsam in die Abläufe integrieren.«
von Redaktion TORfabrik.de