Drei Tage nach der Niederlage gegen Leverkusen steht für die Fohlenelf die nächste Aufgabe an. Nach einer Trainingseinheit am Montagmorgen und den notwendigen Corona-Tests ging es für die Borussen - mit Mannschaftsbus, mehreren Kleinbussen und Autos - nach Bremen. In der Hansestadt wird am Dienstagabend um 20.30 Uhr das dritte Geisterspiel nach der Corona-Zwangspause angepfiffen.
Für die Gladbacher Borussen ist die Ausgangslage klar: Nach dem verlorenen Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen dürfen sich die Fohlen an der Weser keine Blöße geben. Das wird nicht ganz einfach, denn obwohl Werder als Tabellenvorletzter weiterhin auf einem Abstiegsplatz steht, gehen die Bremer mit einem Erfolgserlebnis in das Traditionsduell mit der Fohlenelf.
Die Bremer werden auch ohne Heimvorteil »viel nvestieren und um ihr Leben laufen«
Nach dem hart erarbeiteten Auswärtssieg in Freiburg sieht man in Bremen ein kleines Licht am Ende des Tunnels. »Sie werden versuchen, den Rückenwind mitzunehmen«, weiß Marco Rose. »In Freiburg haben sie viel investiert und dafür belohnt worden. Die Jungs sind schlau, also werden wie gegen uns auch wieder viel investieren und um ihr Leben laufen.«
Dass die Bremer in dieser Situation nicht auf die Unterstützung des Publikums zählen können, dürfte den Borussen in die Karten spielen. Die ersten beiden kompletten Geisterspieltage in der Bundesliga haben deutlich gemacht, dass es den klassischen ›Heimvorteil‹ nicht gibt, wenn keine Zuschauer im Stadion sind.
»Im Optimalfall löst die Niederlage aus, dass wir die Antennen noch weiter ausfahren«
Neutrale äußere Bedingungen und ein individuell besser besetzter Kader - auf dem Papier spricht alles für den nächsten Auswärtssieg der Borussia. Allerdings hat die Niederlage gegen Leverkusen ein paar Spuren hinterlassen, auch wenn Marco Rose am Montag betonte, dass die Leistung seiner Mannschaft auch im ersten Durchgang nicht so schlecht gewesen sei, wie sie im Nachhinein gemacht wurde.
Letztlich brachten die relativ hohe Anzahl an einfachen technischen Fehlern und die fehlende Konsequenz im letzten Drittel die Borussen um etwas Zählbares. »Ich sage aber, dass die Form der Mannschaft da ist«, so Rose. »Trotzdem hinterfragen wir uns kritisch. Im Optimalfall löst die Niederlage aus, dass wir die Antennen noch weiter ausfahren.«
Embolo (Prellung) und Strobl (Muskelfaserriss) fallen aus
Nachdem Rose seine Startelf gegen Leverkusen im Vergleich zum Frankfurt-Spiel unverändert gelassen hatte, steht in Bremen nun eine mittelgroße Rotation bevor. Zwei Wechsel sind bereits klar, weil die am Samstag verletzt ausgeschiedenen Breel Embolo und Tobias Strobl nicht zur Verfügung stehen. Embolo laboriert an einer schweren Prellung nach dem Tritt von Havertz, Strobl zog sich einen Muskelfaserriss zu.
Da zudem die ›Dauerläufer‹ Hofmann und Neuhaus gegen Leverkusen an Grenzen stießen und auch Bensebaini körperlich am Limit agierte, könnten weitere Umstellungen erfolgen. Mit Wendt, Herrmann, Kramer und Bénes stehen Alternativen bereit. Dass die Borussen in Bremen »Frische« brauchen werden, hatte Rose bereits im Vorfeld des Leverkusenspiels klargemacht.
Rose stellt Doucouré die Pflichtspielpremiere in Aussicht
Mit nach Bremen fährt etwas überraschend auch Mamadou Doucouré. Rose entschied sich kurzfristig nach dem Training am Montag, den Franzosen mit ins Aufgebot zu nehmen, trat aber gleichzeitig auf die Bremse. »Wir müssen die Kirche im Dorf lassen und wissen alle, dass es wahrscheinlich eher für einen Kurzeinsatz reichen könnte, mehr nicht.« Doch auch das wäre nach fast vier Jahren Leidenszeit ein Riesenschritt für Doucouré.
von Redaktion TORfabrik.de