Adi Hütter nahm beim letzten Spiel des Jahres gleich fünf Veränderungen gegenüber der Heimniederlage gegen Frankfurt am Mittwoch vor. Lainer, Kramer, Thuram, Herrmann und Stindl begannen für Netz, Bénes, Neuhaus, Plea (alle Bank) und Koné (Gelbsperre).
Borussia agierte in einem 4-2-3-1 System und hätte sich beinahe schon nach vier Minuten einen Gegentreffer nach bekanntem Muster gefangen. Kramaric brachte von Gladbachs rechter Seite den Ball flach in den Rückraum, wo Kadarabek zum Schuss kam – zum Glück flog die Kugel über den Kasten. Auch die nächste Chance hatten die Gastgeber, die einen einfachen Pass durchs Zentrum spielten, so dass Rutter alleine auf Sommer zulaufen konnte. Den Rechtsschuss des Hoffenheimers parierte Sommer stark – und verhinderte einen frühen Rückstand (12.).
Nach einer halben Stunde zeigt sich Borussia auch in der Offensive
Die Spielanteile waren verteilt und die Borussen meldeten sich erstmals in Person von Stindl vor Hoffenheims Keeper Baumann, der einen Flachschuss des Gladbacher Kapitäns ohne großen Aufwand halten konnte (22). Auf der anderen Seite hatte Sommer mehr Mühe, als er einen harten Schuss von Kadarabek aus spitzem Winkel abwehren musste (23.). Vier Minuten später war der Goalie erneut zur Stelle, nachdem Rutter abgezogen hatte – Bensebaini bereinigte die Situation endgültig (27.).
Erst danach wurde das Gladbacher Offensivspiel etwas konkreter. Thuram spielte auf Kramer, der wiederum für Stindl ablegte. Der zielte per Direktschuss aufs Eck, aber Baumann lenkte das Leder um den Pfosten (29.). Zwei Minuten später eroberte Stindl den Ball und spielte schön auf Herrmann, der von halbrechts im Strafraum in eine sehr gute Schussposition kam, aber deutlich verzog. Da war viel mehr drin. Kurz darauf setzte sich Embolo stark gegen Posch durch, sein Flachschuss im Fallen geriet allerdings zu zentral, so dass Baumann mit dem Fuß abwehren konnte. Der Rebound von Thuram wurde noch von einem Hoffenheimer zur Ecke abgelenkt (34.).
Embolo trifft nach einer Ecke – Keine Entlastung nach der Pause
Aus dieser Ecke resultierte der Führungstreffer für die Fohlen. Herrmann brachte den Ball an den kurzen Pfosten, wo er von Dabbour unfreiwillig in die Mitte verlängert wurde. Embolo stand richtig und drückte die Kugel aus vier Metern zum 1:0 über die Linie (35.). In den letzten zehn Minuten bis zur Pause war es ein relativ ausgeglichenes Spiel, ohne dass sich eine Mannschaft eine wirklich nennenswerte Torchance erspielte. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Hoffenheim erwartungsgemäß die Schlagzahl und das Spiel lief fortan nur noch in eine Richtung.
Geiger schoss nach zwei Minuten knapp am Tor vorbei und bis auf wenige Phasen, in denen die Borussen das Geschehen etwas beruhigen konnten, liefen die Gastgeber an. Die Gladbacher kämpften und arbeiteten – teilweise sehr aufopferungsvoll – brachten jedoch kaum Entlastung zustande. Auch wenn Embolo oder Thuram den Ball hin wieder festmachen konnten, wurde er kurz darauf wieder hergegeben. Borussia schaffte es in der zweiten Halbzeit nicht, sich auch nur annähernd gefährlich vor Baumann zu zeigen.
In der Nachspielzeit rutschte dann doch noch einer durch
Immerhin klappte das gemeinsame Verteidigen und wenn doch mal einer durchrutschte, war Sommer zur Stelle. So wie in der 65. Minute, als er sich bei einem Rutter-Kopfball streckte und den Ball zur Ecke lenkte. Aus dieser resultierte ein Kopfball-Aufsetzer von Posch, der knapp über die Querlatte flog. Trotz Hoffenheimer Überlegenheit und 15:3 Ecken für die Gastgeber hielten die Borussen die Schießbude der letzten Wochen zusammen. Auch weil Sommer nach einem Gestochere vor ihm den Überblick behielt und sich den Ball sicherte (85.).
Doch letztlich hielt das Bollwerk der Gladbacher dem Druck der Kraichgauer doch nicht vollends stand. In der ersten Minute der Nachspielzeit chippte Vogt den Ball in den Gladbacher Strafraum, Bebou legte per Kopf ab und der eingewechselte Akpoguma netzte aus kurzer Distanz ein. Sommer hatte zwar noch die Finger am Ball, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. So gab Borussia in der Nachspielzeit den Sieg aus der Hand, was natürlich hochgradig ärgerlich ist. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, dass dieses Remis für Hoffenheim mehr als nur verdient war.
Kurzstatistik zum Spiel:
TSG Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Vogt - Kaderabek (87. Akpoguma), Geiger, Stiller (62. Baumgartner), Raum, Kramaric, Rutter - Dabbur (46. Bebou)
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Bensebaini, Scally - Kramer, Zakaria – Herrmann, Stindl, Thuram (73. Netz) - Embolo (88. Plea)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Bénes, Müsel, Neuhaus, Noß, Wolf, Bennetts
Tore: 0:1 Embolo (35.), 1:1 Akpoguma (90.+1)
Gelbe Karten: Kadarabek, Geiger - Bensebaini, Lainer
Schiedsrichter: Sven Jablonski
Zuschauer: 750
von Marc Basten