Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber der Niederlage in Sinsheim vor einer Woche drei Veränderungen in der Startelf vor: Chiarodia (Startelefdebüt), Čvančara und Scally begannen für Wöber (Muskelfaserriss), Weigl (Gelbsperre) und Netz (Bank).
Die taktische Ausrichtung blieb beim 5-2-3, wobei Reitz neben Itakura auf der Doppelsechs spielte. Čvančara agierte vorne zumeist auf der rechten Position. Beide Mannschaften begannen die Partie betont vorsichtig und waren zuvorderst auf Fehlervermeidung aus. Den ersten Torabschluss hatten die Borussen, als Plea nach Pass von Hack unter Bedrängnis aus 17 Metern schoss, aber den Ball nicht voll traf, sodass Unions Keeper keine Mühe hatte.
Volland trifft die Latte
Auch die nächsten Gelegenheiten in einem übersichtlichen Spiel gehörten den Gastgebern. Čvančara gab ein Schüsschen von halblinks ab, was ebenfalls kein Problem für Rönnow war (17.). Itakura schoss den Ball im Rückwärtsfallen in Höher der Strafraumgrenze weit über das Tor (23.).
Auf der anderen Seite wackelte dann plötzlich wie aus dem Nichts die Torlatte: Volland hatte aus 25 Metern abgezogen und der Ball senkte sich tükisch an die Latte - da hatten die Borussen Glück (25.). Union kam nun etwas besser auf, Nicolas musste sich bei einem Flachschuss von Aaronson aus der Distanz strecken (35.) und wurde von Vertessen mit einem zentralen Distanzschuss nochmals gefordert (39.)
Nach der Pause verliert Borussia den Faden
Derweil schoss Scally aus 13 Metern aus der Drehung über das Tor (38.) und auch Itakura flammte das Spielgerät nach einer Freistoßflanke von Hack komplett freistehend am zweiten Pfosten in die Wolken (44.). Spielerisch war es auf beiden Seiten sehr dünn, vielmehr war es ein typisches ‘Angst-Spiel’ im Abstiegskampf - mit Vorteilen für die Borussen im ersten Durchgang.
Das änderte sich nach dem Seitenwechsel, denn die ersten zwanzig Minuten gehörten klar den Gästen. Sie spielten nun zielstrebiger und frecher, während die Borussen zusehends Probleme kamen. Nach einem Schuss von Aaronson aus 18 Metern packte Nicolas eine Super-Parade aus und lenkte den Ball zur Ecke (52.). Kurz darauf rauschte ein Distanzschuss von Tousart haarscharf am Tor vorbei (52.) und drei Minuten später prüfte Tousart Nicolas mit einem Kopfball.
Union vergibt den Matchball
Von Borussia kam in dieser Phase offensiv überhaupt nichts, während Union durch Volland die nächste Gelegenheit hatte. Der Ex-Leverkusener traf nach Fehler von Elvedi den Außenpfosten, nachdem er Nicolas umspielt hatte (62.). Gerardo Seoane reagierte und brachte Netz für Lainer und Ngoumou für Čvančara. Ngoumou war es dann auch, der von rechts eine gute Hereingabe brachte, die Plea am Fünfmeterraum ganz knapp verpasste - es war das erste Offensivzeichen der Fohlen nach der Pause (69.).
Wenig später hatten die Unioner einen echten Matchball: Sie kombinierten sich recht einfach durch die Gladbacher Reihen und schließlich war Schäfer am zweiten komplett frei, jagte den Ball aber aus fünf Metern in die Wolken (73.). In der Schlussviertelstunde war es ein offenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Borussia. Ein Friedrich-Schuss aus dem Rückraum nach Netz-Flanke rauschte am Tor vorbei (75.) und eine Flanke von Ngoumou von links verpasste der ebenfalls eingewechselte Honorat in der Mitte knapp (83.).
Kein Lucky Punch durch Friedrich
In der Schlussminute musste Nicolas nach einer tückischen Schuss-Flanke von der rechten Seite nochmals in größter Not eingreifen, ehe es in der dritten Minute der Nachspielzeit noch die Gelegenheit zum Lucky Punch gab: Eine Honorat-Ecke fand den Kopf von Friedrich, dessen Aufsetzer aber von Rönnow vor der Linie abgewehrt werden konnte, zudem behinderten sich Reitz und Ngoumou beim Rebound.
So blieb es beim letztlich leistungsgerechten torlosen Remis, wobei Union schon die klareren Chancen hatte. Für Borussia bleibt die Lage mit nunmehr 32 Punkten auf Platz 13 angespannt. Die Gelegenheit zu einem großen Schritt in Richtung rettendes Ufer wurde verpasst.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Lainer (66. Netz), Friedrich, Elvedi, Chiarodia (79. Koné), Scally - Reitz, Itakura - Čvančara (66. Ngoumou), Plea (88. Jordan), Hack (79. Honorat)
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Herrmann, Neuhaus, Ullrich
Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Vogt (46. Knoche), Diogo Leite - Juranovic (86. Trimmel), Tousart, Khedira, Gosens, Aaronson (73. Hollerbach) - Volland (86. Kaufmann), Vertessen (46. Schäfer)
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Lainer, Reitz - Vogt, Khedira
Schiedsrichter: Sascha Stegemann
Zuschauer: 53.723
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