Borussias Trainer Gerardo Seoane änderte die Startelf in Heidenheim auf zwei Positionen: Alassane Plea ersetzte Kevin Stöger und im Tor vertrat Pereira Cardoso den gesperrten Omlin. Für den 18-jährigen Pereira Cardoso war es das Bundesligadebüt. Beide Teams starteten schwungvoll in die Partie, wobei die Borussen bei Ballbesitz den besseren Eindruck hinterließen.
Bereits in der 8. Minute glückte den Fohlen der Führungstreffer. Kleindienst blockte im Mittelfeld den Ball im Heidenheimer Aufbau und Weigl spielte einen perfekten Pass in den Lauf von Hack, der zum richtigen Zeitpunkt in die Tiefe gestartet war. Hack blieb eiskalt vor Müller und versenkte den Ball zum frühen 1:0 für die Borussia.
Fußballerisch geschmeidige Borussen
Auf der anderen Seite setzte Föhrenbach einen Kopfball aus abseitsverdächtiger Position knapp am Tor vorbei (8.), doch darüber hinaus kam von den Gastgebern überraschend wenig. Die Borussen entwickelten eine spielerische Leichtigkeit, die sie zehn Minuten nach dem Führungstor zum zweiten Treffer nutzen konnten. Scally spielte rechts auf Ngoumou, der in die Mitte zog und auf Plea passte. Der legte mit der Hacke zurück auf Ngoumou, der von der Strafraumgrenze mit dem Innenrist via Unterkante der Latte in den Winkel traf (18.).
Das war ein weiterer Tiefschlag für die Heidenheimer, die in der Folgezeit überhaupt keinen Zugriff fanden. Die Borussen arbeiteten konzentriert gegen den Ball, gewannen nahezu alle wichtigen Zweikämpfe und hielten jegliche Gefahr vom eigenen Tor fern. Die eigenen Angriffe sahen fußballerisch sehr geschmeidig aus, wurden in dieser Phase allerdings nicht konsequent vollendet. Die beste Möglichkeit hatte Ngoumou nach Flanke von Sander aus spitzem Winkel, als Müller noch den Fuß an den Ball bekam (42.).
Eine komplizierte Viertelstunde nach der Pause
Erst eine Minute vor dem Pausenpfiff gab es für Borussias Debütanten zwischen den Pfosten die erste echte Bewährungsprobe. Bei einem Distanzschuss von Mainka war Pereira Cardoso rechtzeitig unten und konnte sich erstmals auszeichnen. Zur zweiten Halbzeit brachte Heidenheim frische Kräfte, und es war klar, dass sie nach der enttäuschenden Darbietung im ersten Durchgang nun deutlich mehr riskieren würden.
Tatsächlich gerieten die Borussen einige Male gehörig unter Druck und der Anschlusstreffer lag in der Luft. Richtig knapp war es in der 49. Minute, als Scienza einen Freistoß an die Latte zirkelte - da wäre Pereira Cardoso nicht mehr hingekommen. Doch mit Glück, aber auch mit viel lobenswerter Defensivarbeit schafften es die Borussen, dass Heidenheim aus der überlegen geführten Viertelstunde nach der Pause kein Kapital schlagen konnte.
Hack zieht Heidenheim den Stecker
Mit dem ersten gescheiten Gladbacher Angriff der zweiten Halbzeit wurde das Spiel entschieden. Hack spielte auf links Doppelpass mit Netz, der zur Pause für den angeschlagenen Ullrich gekommen war, zog in die Mitte und schoss mit dem rechten Innenrist aufs Tor. Der Ball setzte für Müller tückisch auf und Heidenheims Keeper ließ ihn zum 3:0 für Borussia passieren (59.). Angesichts der Spielanlage im zweiten Durchgang fiel dieser Treffer aus dem Nichts, aber er zog Heidenheim komplett den Stecker.
In der letzten halben Stunde hatten die Borussen alles im Griff, ließen Ball und Gegner laufen und sorgten dafür, dass Pereira Cardoso bei seinem Debüt ohne Gegentreffer blieb. Seoane hatte kurz nach dem 3:0 auf Fünferkette umgestellt und mit großer Souveränität wickelten die Fohlen das Spiel ab. Kurzzeitig wurde sogar über den dritten Treffer von Robin Hack gejubelt, doch in der Entstehung des Tores in der 67. Minute stand Scally knapp im Abseits, sodass das Tor wieder aberkannt wurde.
Ein unerwartet leichter Auswärtssieg
Doch auch so brachten die Borussen das Spiel ungefährdet zu Ende. Der eingewechselte Čvančara hätte nach Vorarbeit von Kleindienst noch treffen müssen, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Müller. Das war aber nur noch eine Randnotiz an diesem Nachmittag, an dem Borussia ein unerwartet leichter Auswärtssieg gelang. Lediglich in der Viertelstunde nach der Pause hatten die Fohlen Probleme, ansonsten waren sie das klar bessere Team, das letztlich auch in dieser Höhe verdient gewonnen hat.
Kurzstatistik zum Spiel:
1 FC Heidenheim: Müller - Mainka, Gimber, Siersleben - Traoré, Föhrenbach (62. Schimmer), Kerber (33. Scienza), Wanner (71. Krätzig), Conteh (46. Beck), Honsak - Zivzivadze (46. Pieringer)
Borussia Mönchengladbach: Pereira Cardoso - Scally (78. Lainer), Itakura, Elvedi, Ullrich (46. Netz) - Weigl, Sander - Ngoumou (62. Friedrich), Plea (62. Stöger), Hack (78. Čvančara) - Kleindienst
weiter im Kader: Sippel (ETW), Chiarodia, Neuhaus, Fukuda
Tore: 0:1 Hack (8.), 0:2 Ngoumou (18.), 0:3 Hack (59.)
Gelbe Karten: Gimber, Mainka - Scally (5.), Itakura (5.), Plea
Schiedsrichter: Sören Storks
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
von Marc Basten
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